SR 2 KulturRadio: Podcast Literatur im Gespräch (Foto: SR)

„Wir waren immer deutsch“ - Schwäbische Siedlungen in Georgien in „Literatur im Gespräch“

  08.11.2016 | 11:05 Uhr

Vor gut 30 Jahren, am 22. September 1986, unterzeichneten das Saarland und die damalige georgische Sowjetrepublik einen Partnerschaftsvertrag. Die Folge waren zahlreiche gegenseitige Besuche von unterschiedlichen Delegationen: von Politikern, Künstlern und Musikern.

Ein weithin unbekanntes Kapitel der deutsch-georgischen Beziehungen ist die Auswanderung einiger Tausend Schwaben in den Jahren 1817/18 nach Georgien. In der Nähe von Tiflis gründeten sie neun deutsche Dörfer, die bis zu ihrer Vertreibung 1941 von ihnen bewohnt waren.

„Es ist für den Reisenden in Transkaukasien ein ungemein erquickender Anblick, wenn er sich nach einem langen Ritt durch die öde Steppe, in der er, ohne einen Baum anzutreffen, nur schmucklose, schmutzige Dörfer gesehen hat, einer deutschen Kolonie, mit sauberen, von Bäumen und Gärten umgebenen Häusern nähert“, heißt es in einem Reisebericht von 1856.

In der Sendung von Ralph Schock am Dienstag, 15. November, 20.04 Uhr, werden die religiösen und politischen Ursachen der schwäbischen Emigration nachgezeichnet und das Schicksal der Siedlungen bis zu ihrer Auflösung durch Stalin beschrieben. Zu Wort kommt auch Lena Kodreni, die letzte deutsche Georgierin aus Marienfeld (heute Sartichala), die über ihr Leben berichtet.

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