„Hörstoff“ am Samstag

Breslau zählt über 100 Brücken. Die Oder wird so mal prachtvoll geschwungen, mal verhuscht auf Guss überquert. Immer aber öffnen die Brücken den Weg in die Ecken und Viertel einer Stadt, die sich vielseitig und lebendig präsentiert. Das heutige Wroclaw ist eng mit der deutschen Kultur verbunden. 70 Jahre nach 1945 ist sie wieder ein fester Bezugspunkt im historischen Verständnis und Leben der Stadt.

Renate Zajaczkowska kannte das alte Breslau, die Hauptstadt Niederschlesiens noch und erzählt vom schwierigen Weg in die heutige Zeit. Seit der Wende gibt es auch wieder eine aktive jüdische Gemeinde in Wroclaw und die berühmte Synagoge "Zum Weißen Storch" ist saniert worden und bildet heute einen spirituellen und kulturellen Mittelpunkt der Stadt.

Eine Kulturmetropole, die Tore des Dialogs weit öffnet

Dann gibt es das literarische Breslau, von der Theologin Edith Stein über den Theaterkritiker Alfred Kerr bis hin zum Breslauer Krimiautor Marek Krajewski, der auch in deutscher Übersetzung Erfolge feiert. Von den dunklen Zeiten des Nazi-Regimes erzählt die bombastische Jahrhunderthalle, heute Raum für kulinarische Messen mit bunten Farben und Gerüchen.

Im Kulturhauptstadtjahr 2016 verwirklicht Breslau lang anstehende Projekte – so die neue majestätische Philharmonie, das filigrane Oppenheim-Haus am historischen Marktplatz, provokante Kunst in der prallen, aber leeren Unibibliothek. Und dazwischen immer wieder „Zwerge“, die typischen Breslauer Politaktivisten.

Tilla Fuchs und Jochen Marmit haben in der Sendung „Brückenschläge – Breslau ist mehr als Europas Kulturhauptstadt“ in der Sendereihe „Hörstoff“ am Samstag, 16. Januar, 9.05 Uhr, auf SR 2 KulturRadio Breslau besucht und eine Kulturmetropole erlebt, die als europäische Kulturhauptstadt Europas aufblüht und die Tore des Dialogs weit öffnet.