Marlene Dietrich (Foto: ARD-foto)

"Duelle: Marlene Dietrich gegen Zarah Leander"

  19.03.2013 | 10:59 Uhr

Marlene Dietrich und Zarah Leander - zwei Diven des 20. Jahrhunderts, deren Lebenswege völlig gegensätzlich verlaufen. Mit den beiden Schauspielerinnen setzt die ARD ihre erfolgreiche Reihe „Duelle“ fort. Am Montag, 25. März, um 23:30 Uhr, im Ersten.

Mehr als 100.000 Reichsmark will Propagandaminister Joseph Goebbels 1936 dem deutschstämmigen Hollywoodstar Marlene Dietrich für jeden Film zahlen - wenn sie nach Deutschland zurückkäme. Dazu freie Auswahl der Stoffe und Regisseure. Goebbels sucht eine schöne Schauspielerin für seine Nazi-Propaganda. Doch die Dietrich lehnt ab. So bietet Goebbels diese höchste Gage aller UFA-Stars schließlich einer jungen Schwedin an, die sich mit Musicals einen Namen gemacht hat. Zarah Leander willigt ein.

Marlene Dietrich und Zarah Leander - zwei Diven des 20. Jahrhunderts, deren Lebenswege völlig gegensätzlich verlaufen. Auf der einen Seite die Berlinerin Marlene, die als Weltstar dem NS-Regime erbitterten Widerstand leistet. Auf der anderen Seite die schwedische Sängerin, deren Durchhaltelieder Millionen Deutsche in die Kinos locken, selbst als rundherum alles in Schutt und Asche fällt. Die Erfolge beider Schauspielerinnen sind legendär. Marlene Dietrich wird nach dem Kassenschlager „Der blaue Engel“ der höchstbezahlte weibliche Hollywoodstar der dreißiger Jahre. Zarah Leander steht dem kaum nach. Allein ihren Film „Die große Liebe“ sehen 27 Millionen Zuschauer in ganz Europa. Es ist nicht nur die Politik, die die beiden Schauspielerinnen zu Konkurrentinnen der Filmwelt macht. Auch persönlich ist der Unterschied zwischen ihnen groß. Zarah Leander hält ihr Privatleben geheim und gibt sich als Star zum Anfassen. Marlene Dietrich lebt ihre zahllosen Affären mit Frauen und Männern aus und hält mit ihren Launen die Studios auf Trab. Doch vor allem stehen die beiden Frauen stellvertretend für den Kampf zweier Systeme - Demokratie gegen Diktatur. Während sich die eine durch das Dritte Reich laviert und ihren eigenen Vorteil über moralische Erwägungen stellt, tritt die andere offen als Gegnerin Hitlers auf. Ein Duell, das weit mehr ist als die Konkurrenz zweier Diven.

Mit „Marlene Dietrich gegen Zarah Leander“ setzt die ARD ihre erfolgreiche Reihe „Duelle“ fort. Zuletzt liefen die Filme „Helmut Kohl gegen Wolfgang Schäuble“, „Gerhard Schröder gegen Oskar Lafontaine“ und „Porsche gegen Piëch“. Für die neue Folge „ Marlene Dietrich gegen Zarah Leander“ hat Autor Michael Wech mit Zeitzeugen und Experten - in Schweden, Paris und Berlin - gesprochen und selten gezeigtes Archivmaterial gefunden.

Am Montag, 25. März, 23.30 Uhr, im Ersten. Ein Film von Michael Wech. Redaktion: Gudrun Wolter (WDR), Kerstin Woldt (SR).

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