„Soundtrack of Arts – Kunst in Pop und Klassik“
„Vom SR auf ARTE"
Mona Lisa ist ein Popstar und der Louvre ein Filmset. Musikvideos von Madonna, Lady Gaga, Beyoncé oder Jay-Z zeigen in bildgewaltigen Settings berühmte Museen und Bild-Ikonen der Kunstgeschichte.
Sie spielen mit den magischen Bildwelten von Michelangelo, da Vinci, van Gogh oder Hopper. Worin liegt der Zauber der bildenden Kunst? Was macht sie bis heute für Musiker so attraktiv? Und was vereint bildende Kunst mit Pop und Klassik? Fragen, die in dieser Doku-Reihe von Pop-Stars, Künstlern, Regisseuren, Musikern und Kunsthistorikern beantwortet werden.
Louvre Da Vinci Will.i.am
Der erste Teil der Reihe zeigt, wie der Louvre, das meistbesuchte Museum der Welt, zur Kulisse von Musikvideos wird. Beyoncé, Grande Dame des R'n'B, und ihr Ehemann Jay-Z mieten ihn für den Videodreh ihrer Single „Apeshit“ kurzerhand an. Gekonnt positioniert sich das Künstlerpaar samt Background-Tänzerinnen vor berühmten Werken wie der Mona Lisa, der Venus von Milo oder den Sabinerinnen von Jacques Louis-David. Sowohl die Kunstwerke als auch der Ort werden zum Statussymbol: eine Demonstration von Macht und Einfluss in einem Gebäude, das man auch heute noch als Symbol für weiße Vorherrschaft in der Welt der Kunst verstehen kann.
In Edward Hoppers weltbekanntem Bild „Night Hawks“ geht die chinesische Popsängerin Jane Zhang auf eine bildstarke filmische Reise durch die Kunstgeschichte. Und am Broadway setzt Stephen Sondheim dem Maler Georges Seurat ein Denkmal. Der Rapper Kendrick Lamar und die Künstlerin Shantell Martin kreieren ein Gemeinschaftskunstwerk und Claude Debussy vertont ein Bild des Malers Jean-Antoine Watteau.
Das wohl berühmteste Beispiel bildender Kunst in der Klassik sind die „Bilder einer Ausstellung“ des russischen Komponisten Modest Mussorgski. Im 20. Jahrhundert wurden sie durch die Neuinterpretation der britischen Popformation Emerson, Lake and Palmer weltbekannt. Die Bilder des Malers Viktor Hartmann, auf die Mussorgskis Werk zurückgeht, sind heute bis auf wenige verloren und ohne die musikalische Adaption wäre wohl auch ihr Schöpfer längst vergessen.
Am Sonntag, 21. Mai, 9.05 Uhr, vom SR auf ARTE.
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Goya Mondrian Madonna
Der zweite Teil der Reihe zeigt, wie die bildende Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts sowohl im Pop als auch in der zeitgenössischen klassischen Musik angekommen ist. Für das Panthéon in Paris schufen der deutsche Bildhauer Anselm Kiefer und der französische Komponist Pascal Dusapin im Auftrag des Staatspräsidenten Emmanuel Macron ein Gesamtkunstwerk aus Klängen und Skulpturen, das an die Toten des Ersten Weltkriegs erinnern soll.
Der Rapper Drake performt in Räumen des Lichtkünstlers James Turrell. Die Sängerin Annie Clark verwandelt sich in eine überlebensgroße Skulptur von Ron Mueck und Böcklins „Toteninsel“ leuchtet in düsteren Orchesterfarben.
Madonna ist bekennender Fan der polnischen Künstlerin Tamara de Lempicka. In ihrem Musikvideo zum Song „Vogue“ werden gleich mehrere Kunstwerke der berühmten Vertreterin des Art déco gezeigt.
Der niederländische Maler Piet Mondrian hat in Katy Perrys Video zu dem Song „This Is How We Do“ seinen großen Auftritt. Es enthält mehrere Sequenzen, in denen Perry mit Tänzerinnen vor einer der berühmten Farbkompositionen des De-Stijl-Künstlers tanzen, im Mondrian-Cocktaildress, das Yves Saint Laurent in den 1960er Jahren entwarf. Mondrian seinerseits malte in New York den „Broadway Boogie Woogie“. Und Auguste Renoirs Kinderbilder werden in der Musik von Jean Françaix lebendig.
Am Sonntag, 28. Mai, 9.30 Uhr, vom SR auf ARTE.
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Teil 3: Picasso Popart Lady Gaga
Der dritte Teil der Reihe zeigt, dass die Grenzen zwischen bildender Kunst, Performance Art und Musik des Pop und der Klassik fließend geworden sind.
Der Hip-Hopper Jay-Z betrachtet sich als modernen Picasso. Bereits der Songtext zu „Picasso Baby“ ist ein einziges kunsthistorisches Namedropping. Aber auch für das dazugehörige Musikvideo hat sich Jay-Z etwas Besonderes einfallen lassen: Er adaptiert die weltbekannte Performance „The Artist is Present“ von Marina Abramovic aus dem Jahr 2010 im New Yorker MoMa, wo die Künstlerin Besucherinnen und Besucher dazu einlud, sich ihr gegenüberzusetzen und ihr in die Augen zu blicken. Keiner Geringeren als Abramovic selbst steht der Rapper in seinem Musikvideo gegenüber.
Marina Abramovic ihrerseits gibt in ihrer Musik-Performance „7 Deaths of Maria Callas“ die weltberühmte Operndiva. Franz Liszt taucht das Gemälde "Die Hunnenschlacht" in triumphale Orchesterfarben. Die Hip-Hop-Formation Deichkind zieht in die Hamburger Kunsthalle ein und der Schauspieler Lars Eidinger wird zum lebenden Pinsel. Der Komponist Detlev Glanert schreibt ein Requiem für Hieronymus Bosch, Ariana Grande taucht in die Farbwelt der amerikanischen Malerin Georgia O'Keeffe ein und Lady Gaga erklärt sich mit ihrem Album „Artpop“ zum unvollendeten Kunstwerk.
Am Sonntag, 4. Juni, 9.40 Uhr, vom SR auf ARTE.
Bereits jetzt online abrufbar.