Logo der Sendung "Fortsetzung folgt" (Foto: Pixabay/B. Heitz)

„Lili Marleen – Lied über den Fronten“ in „Fortsetzung folgt …“

  17.11.2016 | 15:08 Uhr

„Lili Marleen – Lied über den Fronten“ von Rosa Sala Rose hören Sie am Dienstag, 22. November, 14.05 Uhr, in „Fortsetzung folgt …“ auf SR 2 KulturRadio, gelesen von Bodo Primus.

Von Ende April 1941 an ertönt jeden Abend im Radio ein Zapfenstreich, gefolgt von der rauen Stimme Lale Andersens. Sie singt ein Lied, das eigentlich eine männliche Stimme verlangt. Es geht darin um einen Soldaten, der sich das Wiedersehen mit einer gewissen „Lili Marleen“ wünscht. Gleichzeitig besingt er seinen eigenen, zu erwartenden Tod. Diese Widersprüche mögen dazu beigetragen haben, dass „Lili Marleen“ zum berühmtesten Hit des Zweiten Weltkriegs wurde. Die Männer in den Schützengräben oder Kasernen und die Frauen an der sog. Heimatfront versammelten sich zu Tausenden zur gleichen Stunde um ein Radiogerät, um dieses Lied zu hören. Und nicht nur die Deutschen: Das merkwürdige Lied übte auch auf die Alliierten seinen Zauber aus. Der amerikanische Kriegskorrespondent John Steinbeck fragte sich sogar, ob es nicht „amüsant wäre, wenn nach all dem Theater und Sieg-Heil-Geschrei, nach all der Marschiererei und Indoktrination der einzige Nazi-Beitrag für die Welt ‚Lili Marleen‘ gewesen sein sollte“. Lili Marleen ein Nazilied? Eine Friedenshymne? Oder das einzig Gute, was das „Dritte Reich“ hervorgebracht hat? Jedenfalls ein mit der Geschichte des Radios eng verbundener Schlager.

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