Logo der Sendung "Fortsetzung folgt" (Foto: Pixabay/B. Heitz)

Herta Müllers „Atemschaukel“ ab Dienstag in „Fortsetzung folgt …“

  09.11.2016 | 10:36 Uhr

Ab Dienstag, 15. November, hören Sie nach den 14.00-Uhr-Nachrichten den ersten von vier Teilen des Romans "Atemschaukel" von Herta Müller, gelesen von der Autorin selbst.

Herta Müller erzählt in „Atemschaukel“ in einer ungemein poetischen Sprache von einem Verbrechen: der Deportierung der deutschstämmigen Bevölkerung Rumäniens nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Weil das Land zeitweise zu den faschistischen Achsenmächten gehörte, verlangte die Sowjetunion Wiedergutmachung. Die deutschstämmige Bevölkerung musste fünf Jahre lang eine so genannte „Aufbauarbeit“ in der UdSSR leisten. Einer der Deportierten war der aus Siebenbürgen stammende Schriftsteller Oskar Pastior, der Jahrzehnte später Müller detailliert von seinen Erlebnissen berichtete: den Schrecken der Deportation, der Erniedrigung, dem Hunger und der Rechtlosigkeit. Während der Zusammenarbeit mit Müller starb Pastior am 4. Oktober 2006. Später stellte sich heraus, dass er nach seiner Rückkehr aus der UdSSR eine Verpflichtung für den rumänischen Geheimdienst Securitate unterschrieben hatte.

„Atemschaukel“ der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller ab Dienstag, 15. November, in vier Folgen gelesen von der Autorin selbst, in der Sendereihe „Fortsetzung folgt …“ auf SR 2 KulturRadio. ab Dienstag in „Fortsetzung folgt …“ auf SR 2 KulturRadio. „Fortsetzung folgt …“ ist zu hören von Montag bis Freitag jeweils um 14.05 Uhr innerhalb der Sendung „SR 2 – der Nachmittag“ (Beginn 13.00 Uhr).

Die Autorin

Nach dem Studium arbeitete die 1953 im rumänischen Banat geborene Herta Müller als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik. Sie wurde entlassen, weil sie sich weigerte, für den Geheimdienst zu arbeiten. Ihr erstes Buch „Niederungen“ wurde 1982 nur zensiert veröffentlicht. Müller konnte danach in Rumänien nicht mehr publizieren und war immer wieder Verhören, Hausdurchsuchungen und Bedrohungen durch die Securitate ausgesetzt. 1987 durfte sie in die BRD ausreisen. 2009 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

In „Fortsetzung folgt …“ am Freitag, 18. November, spricht die Autorin mit Ralph Schock über dieses Buch.

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