"Geschichte von Lydia und Hubertus" - Literatur im Gespräch am Dienstag
In Marie-Luise Scherers Text "Geschichte von Lydia und Hubertus" geht es um ein seltsam distanziertes Paar in den turbulenten 70er Jahren. Mehr darüber in "Literatur im Gespräch" ab 20.04 Uhr auf SR 2 KulturRadio.
Lydia Proske verbrachte die Wochenenden mit Hubertus Behn auf dem Lande. Sie hatten die Klappräder dabei, die einzige gemeinsame Anschaffung, zu der sie als Paar sich vorgewagt hatten. In der Stadt lebte jeder für sich. Man traf sich in ihrer Wohnung, während Behn sich die seine als Refugium hielt.
Bis auf sein Fahrrad in ihrem Keller, seine Zahnbürste, den Trockenrasierer und den Schlafanzug in ihrem Bad zeugte nichts von ihren Zusammenkünften.“ Ein seltsam distanziertes Paar, das Marie-Luise Scherer da in den turbulenten 70ern in Berliner Künstlerkreisen Partys besuchen und Reisen (unter anderem nach Ägypten) unternehmen lässt.
Die Autorin
Die Autorin wurde 1938 in Saarbrücken geboren, heute lebt sie im Wendland. Von 1974 bis 1998 schrieb sie zahlreiche literarische Reportagen für den SPIEGEL. Sie ist bekannt für ihr skrupulöses Arbeiten: "Zwei gute Sätze an einem Tag sind ein Glück." Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Egon-Erwin-Kisch-Preis, den Siebenpfeiffer-Preis, den Börne-Preis und den Heinrich-Mann-Preis.
Die Vergabe des Kunstpreises des Saarlandes 2012 an sie wurde von der Jury so begründet: "Ihre Texte setzen einen Akzent gegen die Schnelligkeit journalistischer Darstellungen, sie sind Erzählungen mit präzise recherchiertem Hintergrund." Scherers Texte wurden ins Französische, Italienische und Spanische übersetzt.
Zu hören am Dienstag, den 1. November, um 20.04 Uhr, in "Literatur im Gespräch" auf SR 2 KulturRadio. Lesung und Gespräch; Gesprächspartner: Ralph Schock.
