Cover der Erstausgabe des Satiremagazins "Eulenspiegel" von 1954 (Foto: dpa)

"FeatureZeit" am Montag

  27.09.2016 | 09:57 Uhr

Wie viel Ernst gehört dazu, ein Satiremagazin zu machen und andere zum Lachen zu bringen? Rainer Link geht dieser Frage in seinem Feature "Ernstfall Satire: Satiremagazine im Crash-Test" auf den Grund. Zu hören in der "FeatureZeit" am Montag, 3. Oktober, ab 11.04 Uhr auf SR 2 KulturRadio.

Gleich drei Satireblätter stellten die Deutschen nach 1945 auf die Beine – obwohl sie doch eher als spröde und obrigkeitshörig gelten. Blätter, die bis in die Gegenwart wirken. Begonnen hat es im Osten Deutschlands 1954 mit der ersten Ausgabe des „Eulenspiegels“. Sechs Jahre später wurde mit „Pardon“ die Urmutter der westdeutschen Humorgazetten gegründet. Nach deren Pleite stach die „Titanic“ in die schwierige See der Humor-Presse.

Reichlich Grund zum Lachen

In beiden Teilen Deutschlands galt: Wo Komik gelingt, ist die strafende Hand der Obrigkeit nicht weit. Und wo sie nicht gelingt, erst recht. Diese goldene Regel der repressiven Presselenkung bekamen alle drei Magazine von Anfang an zu spüren. Zensur im Osten und Strafverfahren wegen übler Nachrede im Westen: Alltagselemente satirischen Schreibens. Skandale haben die Magazine zuhauf verursacht. Der Eulenspiegel zum Beispiel mit einer wenig schmeichelhaften Ulbricht-Karikatur, die zur Entlassung des Chefredakteurs führte. Die Titanic mit ihrem dilettantischen Bestechungsversuch, die Fußball-WM 2006 nach Deutschland zu holen. Der Versuch endete dann vor Gericht.

„Satireautor“ – das ist nicht immer ein lustiger Beruf, aber es gibt reichlich Grund zum Lachen. Im Feature kommen viele ehemalige Chefredakteure, Autoren und Kolumnisten zu Wort, zum Beispiel Hans A. Nikel, Bernd Fritz, Martin Sonneborn und Matthias Biskupeck.

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