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"Michael Kohlhaas" von Heinrich von Kleist in "Fortsetzung folgt..."

  07.09.2016 | 08:32 Uhr

Am Montag hören Sie nach den 14.00-Uhr-Nachrichten den ersten von elf Teilen von Heinrich von Kleists Novelle "Michael Kohlhaas", gelesen von Peter Lieck. Jeden Teil gibt's hinterher auch knapp 24 Stunden lang in der SR-Mediathek!

Der 1777 in Frankfurt/Oder geborene Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist Heinrich von Kleist galt lange als Außenseiter, weil er weder zur Weimarer Klassik noch zur Romantik zu zählen war. Bis heute werden sein historisches Ritterschauspiel "Das Käthchen von Heilbronn", die Lustspiele "Der zerbrochene Krug" und "Amphitryon" und das Trauerspiel "Penthesilea" immer wieder aufgeführt. Kleist starb ab 21. November 1811 durch Freitod am Berliner Wannsee.

Die Erzählung "Michael Kohlhaas" erschien ein Jahr vor Kleists Tod. Einen Ausschnitt daraus veröffentlichte Kleist schon 1808 in der von ihm und Adam Müller herausgegebenen Zeitschrift "Phöbus" (darin sind allerdings alle Hinweise auf Sachsen als den Ort der Handlung getilgt).

Der historische Hans Kohlhasen

Kleists unmittelbare Quelle war die "Diplomatische und curieuse Nachlese der Historie von Ober-Sachsen und angrentzenden Ländern" aus dem Jahre 1731. Dem historischen Hans Kohlhasen, Kaufmann in Cölln an der Spree, wurden am 1. Oktober 1532 auf Anordnung eines Junkers von Zaschwitz zwischen Wittenberg und Leipzig zwei Pferde gestohlen. Nach langem erfolglosen Rechtsstreit veröffentlichte Kohlhasen 1534 einen Fehdebrief, steckte Wittenberg in Brand, beging eine Reihe von Verbrechen und ließ sich auch durch einen Appell Martin Luthers nicht von seinem Rachefeldzug abbringen. Schließlich wurde er nach Berlin gelockt und dort am 22. März 1540 hingerichtet. Kleist hielt sich nur zum Teil an diese historischen Fakten; ihm ging es vor allem um die Problematik der Selbstjustiz nach einem erlittenen staatlichen Unrecht.

Ab Montag, 12. September, jeweils ab 14.05 Uhr auf SR 2 KulturRadio. In elf Teilen gelesen von Peter Lieck.

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