"Land und Leute" am Sonntag

18. Juli 1936. General Francisco Franco, auf den Kanaren stationiert, korrespondiert per Telegramm mit dem Nordafrikaheer der Spanischen Armee. Unzufriedene Militärs hatten von dort aus schon am Tag zuvor einen Aufstand gegen die gewählte Regierung angezettelt. Mit dem Militärputsch beginnt der Spanische Bürgerkrieg.

Unter den Internationalen Freiwilligen, die nach Spanien gingen, um die Republik gegen die faschistische Allianz von Franco, Hitler und Mussolini zu verteidigen, waren auch 243 Saarländer. Viele von ihnen waren überzeugte Sozialdemokraten, Sozialisten, Kommunisten – und mussten nach der Angliederung des Saarlands an Hitlerdeutschland im Januar 1935 fliehen. Für sie war die spanische Republik ein Symbol für das, was sie an der Saar verloren hatten. Gemeinsam mit Kämpfern aus aller Welt wollten sie in Spanien eine Zukunft ohne Faschismus umso entschiedener verteidigen.

Motive der Saarländer

Nach der Rückkehr in die Heimat blieb die gesellschaftliche und politische Anerkennung für ihren Einsatz aber aus: die saarländischen Spanienkämpfer wurden häufig als Kommunisten und Verräter diffamiert.

Basierend auf den Recherchen des saarländischen Historikers Max Hewer und Gesprächen mit Nachkommen ehemaliger Spanienkämpfer setzt sich Autorin Carolin Dylla in dem Feature mit den Motiven der Saarländer auseinander, die in Spanien gegen den Faschismus kämpften. Es erzählt, welche Folgen dieses Engagement für ihre Angehörigen hatte – welche Brüche und Konfliktlinien sich auch Jahrzehnte später noch durch Familien ziehen.

„Spanien war die Hoffnung – der Wachtraum eines Volkes“, ein Radiofeature von Carolin Dylla in „Land und Leute“ am Sonntag, 11. September, 12.30 Uhr auf SR 3 Saarlandwelle und im Anschluss im SR 3-Podcast.