SR 2 KulturRadio: Podcast Literatur im Gespräch (Foto: SR)

Jonathan Franzens „Unschuld“ in „Literatur im Gespräch“

  03.05.2016 | 12:43 Uhr

„Unschuld“, der neue Roman des amerikanischen Autors Jonathan Franzen ist am Dienstag, 10. Mai, unser Thema in „Literatur im Gespräch“. Um 20.04 Uhr auf SR 2 KulturRadio.

Die junge Pip Tyler weiß nicht, wer ihr Vater ist. Das ist keineswegs ihr einziges Problem: Sie hat Studienschulden, ihr Bürojob in Oakland ist eine Sackgasse, sie liebt einen verheirateten Mann, und ihre Mutter erdrückt sie mit Liebe und Geheimniskrämerei. Pip weiß weder, wo und wann sie geboren wurde, noch kennt sie den wirklichen Namen und Geburtstag ihrer Mutter. Als ihr eines Tages eine Deutsche beim „Sunlight Project“ des Whistleblowers Andreas Wolf ein Praktikum anbietet, hofft sie, dass dieser ihr mit seinem Internet-Journalismus bei der Vatersuche helfen kann. Sie stellt ihre Mutter vor die Wahl: Entweder sie lüftet das Geheimnis ihrer Herkunft, oder Pip macht sich auf nach Bolivien, wo Andreas Wolf im Schutz einer paradiesischen Bergwelt sein Enthüllungswerk vollbringt. Und wenig später bricht sie tatsächlich auf.

„Unschuld“, der neue Roman des amerikanischen Autors Jonathan Franzen, ist eine tiefschwarze Komödie über jugendlichen Idealismus, maßlose Treue und den Kampf zwischen den Geschlechtern. Er handelt von Schuld in den unterschiedlichsten Facetten: Andreas Wolf, in Ost-Berlin als Sohn eines hochrangigen DDR-Politfunktionärs geboren, hat aus Liebe zu einer Frau vor Jahren ein Verbrechen begangen; ein Amerikaner, dem er in den Wirren des Berliner Mauerfalls begegnet, hat den Kinderwunsch seiner Frau nicht erfüllt und sie dann verlassen; dessen neue Lebensgefährtin kann ihrem Ehemann, der im Rollstuhl sitzt, nicht den Rücken kehren und pflegt ihn weiter. Ein fulminanter amerikanisch-deutscher Gesellschaftsroman.

Jonathan Franzens „Unschuld“ in „Literatur im Gespräch“ am Dienstag, 10. Mai, 20.04 Uhr, auf SR 2 KulturRadio. Lesung und Gespräch, Gesprächspartner ist Wieland Freund.

Jonathan Franzen, 1959 geboren, erhielt für seinen Bestseller „Die Korrekturen“ 2001 den National Book Award. Er veröffentlichte außerdem die Romane „Die 27ste Stadt“, „Schweres Beben“ und „Freiheit“, das autobiographische Buch „Die Unruhezone“, die Essaysammlungen „Anleitung zum Alleinsein“ und „Weiter weg“ sowie „Das Kraus-Projekt“. Er ist Mitglied der amerikanischen Academy of Arts and Letters, der Berliner Akademie der Künste und des französischen Ordre des Arts et des Lettres. Er lebt in New York und Santa Cruz, Kalifornien.

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