Meditierende Jesusstatue (Foto: SR)

"Mission Deutschland – Indische Priester für das Bistum Trier"

Am Karfreitag im SR Fernsehen

  21.03.2016 | 11:23 Uhr

In der südindischen Millionenmetropole Bangalore bereiten sich Father Savio und Father Joseph fünf Monate lang auf ihre Mission vor. Beide gehören der so genannten syro-malabarischen Kirche an, einer mit der römisch-katholischen Kirche unierten Glaubensgemeinschaft. Sie sollen für zehn Jahre als Priester nach Deutschland gehen - ins Bistum Trier. Zu sehen am Karfreitag, 25. März, 18.15 Uhr, im SR Fernsehen.

In Deutschland herrscht Priestermangel. Die katholische Kirche findet schon seit Jahren nicht mehr genug junge Männer, die sich für ein Leben ohne Familie entscheiden und sich komplett in den Dienst der Kirche stellen. In Indien, vor allem im südlichen Bundesstaat Kerala, ist das anders. Hier werden mehr junge Priester ausgebildet, als für die Seelsorge gebraucht werden. Da liegt es nahe, junge Priester aus Indien nach Deutschland zu schicken.

Das Bistum Trier kooperiert wie andere deutsche Bistümer mit der indischen Kirche: Junge Männer kommen für zehn Jahre nach Deutschland um hier in den Pfarreien Dienst zu tun. Doch das ist kein leichter Weg: Deutsche Gläubige und indische Priester müssen sich erst einmal aneinander gewöhnen. Anfangs gibt es Sprachschwierigkeiten. Vor allem ältere Menschen haben häufig Schwierigkeiten, die jungen Priester im Gottesdienst zu verstehen. Für die jungen Männer wiederum ist Vieles in der deutschen Kirche fremd. Pfarrfest und Kirmes sind für sie genauso ungewohnt wie gähnend leere Bankreihen bei der Sonntagsmesse. Außerdem müssen sie sich an ein anderes Kirchenbild gewöhnen: Frauen als Pfarrgemeinderatsvorsitzende sind in indischen Pfarreien selten, dafür spielt die konkrete Hilfe für Arme eine viel größere Rolle.

Nicht nur der Beruf, sondern auch der Alltag macht den Männern zu schaffen: Der deutsche Führerschein, die deutsche Pünktlichkeit und das deutsche Essen können Stolpersteine auf dem Weg zu einer gelungenen Integration in die neue Heimat werden. „Mission Deutschland“ begleitet drei junge Männer aus Indien auf ihrem langen Weg vom indischen Bangalore in die Pfarreien des Bistums Trier in Schwalbach, Zerf und Pluwig. Wie fremd fühlen sie sich nach einem Jahr? Wie werden sie in ihren Gemeinden akzeptiert? Und kann das Projekt ein Lösungsweg für den Priestermangel in der deutschen Kirche sein?

Am Karfreitag, 25. März, 18.15 Uhr, im SR Fernsehen. Von Christian Otterbach.

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