„Love love love – Ein Gruß aus der Zukunft.“
Am Dienstag, 4. Juli, 16.00 Uhr, Silo am Osthafen, Saarbrücken
Nach dem Auftakt 2022 findet die jährliche „Rede an die Abiturient*innen“ in diesem Jahr zum zweiten Mal im Silo am Saarbrücker Osthafen statt, am Dienstag, 4. Juli, 16.00 Uhr – erneut in größerem Rahmen: Neben Abiturrednerin und Bestsellerautorin Julia Schoch tritt die Saarbrücker Poetry-Slammerin Anna Luca Ames auf. Es gibt Gespräche mit den beiden Autorinnen, Musik von Juna Unger und Band (Combo des Saarbrücker Gymnasiums am Schloss), Snacks und Getränke. Die saarländischen Abiturientinnen und Abiturienten 2023 und alle, die sich für den „Literaturrausch“ und die Rede von Julia Schoch interessieren, sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
In Anlehnung an den weltbekannten Titel der Beatles geht es in der Rede von Julia Schoch um Liebe – um Jugendliebe, erwachsene Liebe, gescheiterte Liebe und um tiefe Freundschaft, die der Liebe häufig ähnelt. Die Liebe ist auch Thema in Julia Schochs jüngstem Roman „Das Liebespaar des Jahrhunderts“ (dtv, 2023). Bei allen klugen Ratschlägen, die Julia Schoch in ihrer Rede zu geben hat, trifft dieser eine ins Herz: „Stürzen Sie sich vor allem in die Liebe. Verschwenden Sie sich. Sparen Sie sich und Ihre Gefühle nicht auf. Seien Sie nicht pragmatisch, seien sie nicht zaghaft und vor allem nicht zynisch. Seien Sie großzügig und mutig, wenn es um die Angelegenheiten des Herzens geht.“
„Outlander“
Ist es überhaupt möglich, fragt sich Julia Schoch eingangs, anderen Menschen Wege aufzuzeigen, Routen vorzuzeichnen, wenn doch jede und jeder ihren, seinen Weg selbst gehen muss? Und mündete der auch in die Sackgasse und sei es auch der falsche. Dass man aus der Zukunft Menschen, die diese Zukunft noch vor sich haben, beraten oder gar belehren könne, maßt sich Julia Schoch nicht an und verweist auf die Fantasyroman- und Fernsehserie „Outlander“, in der eine zeitreisende Frau trotz besseren Wissens in der Vergangenheit kaum etwas zu ändern vermag: „Weil es eben so ist: Jede Zeit hat ihre speziellen Problemlagen, ihre eigene Dynamik, ihre eigenen Grenzen und eigenen Lösungen. Man kann den Gang der Geschichte nicht abkürzen, nicht Etappen überspringen – jede Generation muss ihre eigenen Fehler machen.“
Weit offen
Welche Entscheidungen Julia Schoch (geboren 1974 im brandenburgischen Bad Saarow-Pieskow) selbst nach dem Abi getroffen hat, erzählt sie in ihrer Rede und lässt ihre Zeit als Jugendliche Revue passieren. Ihr Abitur wenige Jahre nach dem Mauerfall öffnete ihr die Welt sehr viel weiter, als es diese Lebensphase des Aufbruchs und Umbruchs ohnehin schon vermag. Ihrem heutigen, jungen Publikum wünscht Julia Schoch einen wachen, kritischen Geist und den Willen zur Hinterfragung in gleich welchem Kontext: „Der Mut, auszubrechen aus den gängigen, vorgegebenen Denkmustern, hat nichts mit Gesellschaftssystemen zu tun. Er kommt überall vor, zu jeder Zeit. Es steckt die Sehnsucht, ja die Notwendigkeit dahinter, nach eigenen Gesetzen zu denken und zu handeln. Es ist etwas, das man nur im Namen seiner selbst tun kann.“
Die „Rede an die Abiturient*innen“
Zu der Veranstaltung reisen jeden Sommer bedeutende deutschsprachige Autorinnen und Autoren ins Saarland: etwa Herta Müller, Lukas Bärfuss, Anne Weber oder Clemens Meyer. Die Texte ihrer Reden erscheinen in Buchform im saarländischen Conte Verlag.
Die „Rede an die Abiturient*innen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des saarländischen Ministeriums für Bildung und Kultur, der Peter und Luise Hager-Stiftung und des Saarländischen Rundfunks.