Primeurs-Preisträger Uli Menke und und Preisträgerin Laura Tirandaz  (Foto: Astrid Karger)

Preisträger des Primeurs-Festivals geehrt

  23.11.2021 | 08:36 Uhr

Beim diesjährigen Primeurs-Festival ist die Dramatikerin Laura Tirandaz in Forbach mit dem Autorinnenpreis ausgezeichnet worden. Der Übersetzerpreis ging an Uli Menke.

15. Festival Primeurs 2021: Jury kürt Autorin Laura Tirandaz und Übersetzer Uli Menke – Saarländischer Rundfunk wieder Mitstifter von Autoren- und Übersetzerpreis 

Mit der Preisverleihung in der Alten Feuerwache in Saarbrücken ist am späten Samstagabend, 20. November, das 15. Festival Primeurs zu Ende gegangen: Bei dem deutsch-französischen Festival für frankophone Gegenwartsdramatik gab es vier Tage lang sechs aktuelle Stücke aus der frankophonen Theaterwelt in Saarbrücken und Forbach zu sehen.

Der Hauptpreis

Der mit 3.000 Euro dotierte Hauptpreis für Autorinnen und Autoren ging an die französische Dramatikerin Laura Tirandaz für ihren Theatertext „Lichter der Nacht“ („Feu la Nuit“). In der Jury-Begründung heißt es, das bildreiche und phantasievolle Stück präsentiere sich komplex wie das Leben. Die Vielschichtigkeit werde durch lyrische und surreale Passagen, durch literarische Mittel wie innere und äußere Dialoge erlebbar. Mit kleinen Geschichten, „die reich an Bildern, Stimmfarben und Registern sind, führt Laura Tirandaz uns mühelos hin zu großen Themen wie Freundschaft, Verlust und Trauer, und lässt aus der Fülle von Figuren, Situationen und Szenen ein packendes Ganzes entstehen.“

Der Übersetzerpreis

Den mit 1.000 Euro dotierten Übersetzerpreis erhielt Uli Menke, der den Text „Meeting Point“ (Heim) von Dorothée Zumstein übertrug. Für die Jury stellt der Text durch seine „historische Tiefe“ eine besondere Herausforderung für die Übersetzung dar. Menke übersetze rhythmisch und bühnentauglich literarisch, ohne dabei die Glaubwürdigkeit der Personen zu schmälern: „Die Übersetzung zeichnet sich durch ein reiches Vokabular aus, das klar und akkurat Dialoge und Szenen aus einem Guss entstehen lässt.“

Beide Preise wurden erneut gestiftet vom Saarländischen Staatstheater, den Freunden des Saarländischen Staatstheaters und dem Saarländischen Rundfunk.

Die Jury

Die Fachjury bestand aus Dr. Yvonne Griesel (Übersetzerin, Übertitlerin, Dolmetscherin und Moderatorin), Andreas Jandl (Übersetzer, Preisträger des Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreises und des „Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises“ 2021) und Dr. Gerda Poschmann-Reichenau (Übersetzerin und Dramaturgin).

Der Publikumspreis

Der undotierte Publikumspreis ging an „Der Vorgang“ („Le Processus“). Mit ihrem Stück über eine junge Frau, deren Welt durch eine ungewollte Schwangerschaft von einem Tag auf den anderen aus den Fugen gerät, traf Autorin Catherine Verlaguet den Nerv der Festivalbesucherinnen und Festivalbesucher. Übersetzung: Frank Weigand, szenische Einrichtung: Johanny Bert. 

Zweisprachige Aufführung

Erstmals in der 15-jährigen Geschichte des Festivals wurden sämtliche Wettbewerbsstücke zweisprachig präsentiert: Im Le Carreau – Scène nationale de Forbach et de l'Est mosellan konnte das Publikum zwei Stücke, darunter Gastspiele der Straßburger Kompanie Epik Hotel und des Theaters Stok Zürich, auf Französisch mit deutschen Übertiteln verfolgen – und erstmals im Studio Eins des Saarländischen Rundfunks das Live-Hörspiel von SR 2 KulturRadio „Der Gestank der Welt oder Paarungstanz ist eine tote Sprache“ von Caroline Bélisle auf Deutsch mit französischen Übertiteln erleben (nachzuhören in der ARD Audiothek) 

In der Alten Feuerwache wurde live vor Ort gedolmetscht: Per „Knopf im Ohr“ konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer den szenischen Lesungen, vom Berliner Künstlerensemble Label Noir beziehungsweise dem Schauspielensemble des Saarländischen Staatstheaters auf die Bühne gebracht, zusätzlich in französischer Simultanübersetzung lauschen.

Die Ausrichter

Das 15. Festival Primeurs wurde ausgerichtet von Le Carreau – Scène nationale de Forbach et de l'Est mosellan, dem Institut français Saarbrücken, Saarländischem Rundfunk (SR 2 KulturRadio) und dem Saarländischen Staatstheater.

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