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Zeitzeugen Biografien: Wilfried Huber

Schichtdienst war Gewöhnungssache


Dieser Schichtdienst hat nicht nur das Familienleben belastet. Auch die Peripherietätigkeiten wie Vereinsarbeit oder Sport waren sehr eingeschränkt. Ich habe also in der Lehrzeit keine Einschränkungen erlebt, weil da immer von morgens 6 Uhr bis 14 Uhr Ausbildungszeit war. So hatte man den Nachmittag zur freien Verfügung. Erst später, wie ich 18 war, wurde ich dann verpflichtet, Sonntagsdienste zu tun, im dreischichtigen Betrieb, also rund um die Uhr, Mittag-, Früh- und Nachtschicht zu fahren.

Das ging so weit, dass man auch sonntags Mittagsschicht machte und sonntags Nachtschicht machte. Gott sei Dank waren wir als Instandhalter nicht von Nöten, um 16 Stunden zu arbeiten. Die Kollegen aber, die damals die Gasmaschinen betreuten, die mussten 16 Stunden arbeiten. An Sonntagen von morgens 6 Uhr bis abends 22 Uhr.

Für die Ehe wurde das zu einer Sache, die sich eingeschliffen hat, sodass man da zu dieser Zeit eigentlich gar nichts mehr dabei gedacht hat. Man ist einfach losgezogen. Ärgerlich war es meistens, wenn gerade der Fernsehfilm nicht fertig war und man ohne Pointe und ohne Ende zur Arbeit gehen musste. Aber es war halt eben so. Man hatte auch vor, sich irgendwas anzuschaffen, und nur mit Arbeit konnte man sich den nötigen finanziellen Rückhalt schaffen.

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