Literatur im Gespräch mit Ulrike Draesner

Ulrike Draesner, „Zu lieben“

Lesung und Gespräch

Moderation: Tilla Fuchs  

Sendung: Mittwoch 27.11.2024 19.15 bis 20:00 Uhr

Mitschnitt vom 21. November in der Stiftung Demokratie Saarland

Der Anruf kommt, als die Erzählerin in einem Kaffee sitzt: Sie werden ein Kind bekommen, so lautet der Inhalt der Nachricht. Der Satz bezieht sich allerdings nicht auf eine bestätigte Schwangerschaft, sondern auf die Zusage, ein Kind aus Sri Lanka adoptieren zu können. Doch bis die Erzählerin und ihr Mann Hunter die kleine Mary mit nach Berlin nehmen können, passiert viel, für alle Protagonisten und es stellen sich viele Fragen: Wie wird man eine Familie? Was bedeutet Elternschaft in unserer Gesellschaft? Und wie kann ich mich in ein Kind einfühlen, das nie Eltern im eigentlichen Sinn hatte? Ulrike Draesner nähert sich diesen Fragen behutsam und erzählt dabei in ihren eigenen Worten „Die Geschichte vom Ernstnehmen eines Kindes. Die Geschichte einer Mutter, deren Mutterschaft immer gefährdet ist. Unsere Geschichte.“ Mit welcher Sensibilität und welch träumerischem Ahnungsvermögen sich die Erzählerin dabei dem dreijährigen Mädchen annähert, dessen Sprache sie nicht einmal beherrscht, ist sehr berührend zu lesen. In der Stiftung Demokratie Saarland spricht Ulrike Draesner über ihr vielleicht persönlichstes Buch.

Die Autorin:

Ulrike Draesner, *1962 in München, schreibt Romane, Essays und Gedichte. Zuletzt erschienen u.a. ihr Roman „Schwitters“ (2021) über den gleichnamigen großen Künstler, ihre gesammelten Gedichte in dem Band „hell & hörig“ (2022) und „Die Verwandelten“ (2023), über Frauenschicksale im Nationalsozialismus. Für ihr Werk wurde Ulrike Draesner vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Großen Preis des Deutschen Literaturfonds 2021 für ihr Gesamtwerk, das multimediale Arbeiten und Übersetzungen einschließt. Seit 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Draesner lebt mit ihrer Tochter in Berlin.

 

Die Sendung ist nachhörbar in der ARD Audiothek.


Vorschau

4. Dezember: Das Magazin

11. Dezember: Anton Weil, "Super einsam"

18. Dezember: Das Magazin

Literatur im Gespräch

Woher nehmen sie ihre Inspiration? Welche Rolle spielt die Literatur in ihrem Alltag? Was sind ihre Themen und wie setzen sie sie literarisch um? SR kultur-ModeratorInnen sprechen mit Autorinnen und Autoren über ihr Schreiben und Leben, senden Auszüge aus aktuellen Romanen, Erzählungen, Essays oder Gedichten, bringen Literatur ins Gespräch.

alle 14 Tage im Wechsel mit:

Literatur im Gespräch – Das Magazin

Rezensionen neuerschienener belletristischer Bücher, Gespräche zu aktuellen Literaturthemen und feuilletonistische Beiträge rund um die Welt der Literatur sind Thema in unserem Magazin. Dabei nehmen wir auch die regionale Szene in den Fokus. In jeder Sendung empfehlen wir außerdem ein aktuelles Hörbuch im SR kultur-HörbuchTipp.

Redaktion: Tilla Fuchs
Kontakt: literatur-im-gespraech@sr.de

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