So kann man Krankheiten an der Hautfarbe erkennen

So kann man Gefäßprobleme an der Hautfarbe erkennen

Moderation: Marcel Lütz-Binder/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   10.02.2025 | 10:05 Uhr

Wenn Menschen krank werden, sendet der Körper Signale. Und die sind teilweise recht gut sichtbar. Unsere Haut beispielsweise zeigt mit Verfärbungen an, wenn es bei unseren Blutgefäßen Probleme gibt.

Ein hochroter Kopf oder blassblaue Lippen – der Körper zeigt an, wie er sich gerade fühlt. Und unsere Haut ist nicht nur unser größtes Organ, sondern sie kann auch anzeigen, wenn es mit unseren Blutgefäßen Probleme gibt.

So kann Kälte beispielsweise zum Auftreten des sogenannten Raynaud-Syndroms führen. Eine niedrige Außentemperatur könne beim Körper zu Stress und infolge auch zu Farbveränderungen führen, sagt Dr. Jennifer Wolf, Fachärztin für Gefäßerkrankungen. Zunächst würden die Finger weiß, kurz sogar bläulich, um sich dann rot zu färben, sobald wieder mehr Blut durch die Finger fließe.

Soweit, so unproblematisch. Viele Verfärbungen der Haut können aber ein Zeichen für eine Gefäßerkrankung sein.

Braun- oder bronzefarben – Hinweis auf Venenklappenschwäche

Eine Braun- oder Bronzeverfärbung der Haut deute beispielsweise auf eine Venenklappenschwäche hin, sagt Wolf. Keine akute, sondern eine chronische Erkrankung, die jedoch langfristig zu größeren Problemen führen könne wie beispielsweise Wundheilungsstörungen, so die Gefäßspezialistin.

Rotfärbung am Bein – Infektion oder sogar Thrombose

Rote Flecken am Bein können ein Hinweis auf eine akute Thrombose sein, sagt Wolf. Dabei werde das Bein auch heiß. "Ein Gerinnsel in einer Vene ist immer ein akuter Notfall, weil hier die Gefahr einer Lungenembolie besteht.“

Rote Flecken am Bein könnten aber auch auf eine Wundinfektion hinweisen. Diese sollte dann zeitnah mit einem Antibiotikum behandelt werden, damit sich keine Blutvergiftung bilde, so die Medizinerin.

Weiß und kalt – immer ein Notfall

Das Schlimmste, was passieren könne, sei die sogenannte Leichenblässe, sagt Dr. Jennifer Wolf. Dabei sei die Haut kalt und weiß und "das ist immer ein akuter Notfall, denn es kann ein Zeichen für einen akuten Gefäßverschluss sein". Die betreffende Person sollte direkt ins Krankenhaus.

Ein direkter Gefäßverschluss könne plötzlich beginnen. Meist gehe er mit beträchtlichen Schmerzen einher. Wenn man in diesem Fall nicht sofort handele – beispielsweise bei einem leichenblassen eiskalten Bein – könne die Amputation drohen.

Wie hält man die Gefäße fit?

Der größte Risikofaktor für arterielle Gefäßverschlüsse sei das Rauchen, sagt Wolf. Rauchen könne zu chronischen Durchblutungsstörungen führen, die zudem schnell akut werden könnten. Aber auch Übergewicht sei ein Risikofaktor.

Wie bei vielen Gesundheitsproblemen gilt auch bei Durchblutungsstörungen: Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen als Vorbeugung.

Ein Thema aus der Sendung "SR 3 am Vormittag" am 10.02.2025 auf SR 3 Saarlandwelle

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