Polarlichter über dem Saarland erwartet

Polarlichter über dem Saarland zu sehen

im Interview: Astrofotograf Sebastian Voltmer

Moderation: Gerd Heger/Onlinefassung: Corinna Kern   11.05.2024 | 11:04 Uhr

In der Nacht zum Samstag hat sich der Blick in den Himmel gelohnt: Denn über dem Saarland waren bunte Polarlichter zu sehen. Mit ein bisschen Glück zeigen sie sich auch in der Nacht auf Sonntag noch einmal. Astrofotograf Sebastian Voltmer mit Tipps, wie sie am besten zu sehen sind.

Normalerweise sieht man sie nur im nördlichen Skandinavien und in Russland. Doch ab und an können auch hier in Deutschland Polarlichter bestaunt werden - so tauchten sie in der Nacht von Freitag auf Samstag über dem Saarland auf. "Es gibt gerade einen geomagnetischen Sturm. Da kommen die Polarlichter auch weit nach Süden", sagt der ARD-Wetterexperte Tim Staeger. "Mit etwas Glück hat man ein paar spektakuläre Sichtungen."

Polarlichter treten eventuell erneut auf
Audio [SR 3, Katrin Aue, 11.05.2024, Länge: 01:11 Min.]
Polarlichter treten eventuell erneut auf

Stärkstes Ereignis der letzten 20 Jahre

Auslöser ist eine derzeit besonders hohe Sonnenaktivität. Nach Angaben des ARD-Wetterzentrums ist es das stärkste Ereignis innerhalb der vergangenen 20 Jahre.

Für alle, die die Polarlichter in der vergangenen Nacht verpasst haben, gibt es gute Nachrichten: Auch in der kommenden Nacht stehen die Chancen wieder gut, das Phänomen beobachten zu können.

Blick Richtung Norden

Ausgangspunkt für Polarlichter seien immer Sonneneruptionen, die zu Störungen im Magnetfeld der Erde führen, erklärt der saarländische Astrofotograf Sebastian Voltmer. Der jetzige Ausbruch auf der Sonne sei so intensiv gewesen, dass die Polarlichter auch weiter südlich erscheinen. Der Blick sollte aber auf jeden Fall nach Norden gerichtet sein.

Astrofotograf Sebastian Voltmer (Foto: SR/privat)
Astrofotograf Sebastian Voltmer

Wahrscheinlicher sei es, in Deutschland die roten Polarlichter sehen, sagt Voltmer. Wenn der Sturm besonders intensiv ist, würden auch grüne Lichter auftauchen.

Handykamera bereits ausreichend

Bereits eine gute Handykamera reiche aus, um die Polarlichter zu fotografieren. Dafür sollte man am besten eine längere Belichtungszeit auswählen. Voltmer empfiehlt eine Belichtung von rund drei Sekunden. Bei Möglichkeit sollte auch der Nachtmodus der Handykamera eingeschaltet werden. Die besten Fotos erzielen jedoch gute Spiegelreflexkameras. Diese solle man am besten auf ein Stativ stellen, damit die Aufnahme nicht verwackelt.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 10.05.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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