Nauwieser19 in Saarbrücken: "Es geht auf jeden Fall weiter"

Nauwieser19 in Saarbrücken : "Es geht auf jeden Fall weiter"

Nach Schließung und Insolvenzen

Reporterin: Lena Schmidtke/ Onlinefassung: Nadja Schmieding   22.05.2025 | 15:30 Uhr

Der Kultur- und Werkhof Nauwieser19 ist ein fester Bestandteil der Saarbrücker Kulturszene – mit Kino, Ateliers und sozialen Projekten. Doch nach der Schließung des Fahrradladens und der Insolvenz des Café Kostbar stellt sich die Frage: Wie geht es weiter?

Man fühlt sich hier nicht wie mitten in der Stadt, weil es so ruhig ist, die Natur hör- und sichtbar ist. Wir sind ziemlich stolz auf unseren Hof. Es ist ein besonderer Ort.

Tina Stein schaut sich im Innenhof der Nauwieser Str. 19 um mit seinen großen Bäumen, den zwitschernden Vögeln und den urigen alten Häusern. Sie hat hier ihr Atelier und ist im Vorstand des Vereins „Kultur- und Werkhof Nauwieser 19“, den es schon seit über 30 Jahren gibt.

Nauwieser 19. Café Kostbar (Foto: Sr)

Es soll weiter gehen

Konzerte, Handarbeitstreffs, Erzähl-Cafés, Spiele-Abende: Gemeinschaft, Kultur und soziale Projekte ein, dafür steht das Nauwieser19. „Das geht weiter wie gehabt und es kommt immer wieder was Neues dazu.“ Obwohl der Fahrradladen und das Restaurant Café Kostbar dicht sind, machen alle anderen Projekte weiter. Auch Ingrid Kraus und das Kino 8 ½.

Laufkundschaft, die es vor allem durch die Gastronomie gab – vernachlässigbar! „Ob man dadurch einen Verlust hat? Das glaube ich nicht. Weil die Leute, die ins Kino kommen, die informieren sich ganz speziell. Das sind im seltensten Fall Laufkunden und das ist vielleicht auch ganz gut so.“

Trotzdem: Der nächste Mieter sollte wieder ein Restaurant oder Café eröffnen – immerhin würde das alle anderen Betriebe ergänzen. „Wenn ich Seminare gebe, gehe ich natürlich gerne in die Gastronomie und nutze die. Genauso wie die Kinogäste. Das ist schon eine schöne Ergänzung für das ganze Projekt, die Gastronomie.“

Dem Verein fehlen durch die Insolvenzen derzeit wichtige Mieteinnahmen, dennoch sieht Tina Stein den Verein gut aufgestellt.„Wir brauchen keine Angst zu haben, dass sich der Verein nicht mehr tragen kann. Die Gebäude und das Grundstück sind im Besitz des Vereins. Und wir hoffen, dass wir schnell Mieter finden, die zu uns passen.“

Besichtigungen gab es schon, potenzielle Mieter auch. Deswegen ist Tina Stein voller Hoffnung.

Ein Abschied ist immer traurig, aber es ist auch eine Chance. Jede neue Person bringt neue Impulse, eine neue Lebendigkeit mit hinein. Es geht auf jeden Fall weiter.

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Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 22.05.25 auf SR 3 Saarlandwelle.

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