Auf der Suche nach den kleinsten Tierchen im Wildpark Saarbrücken
Das GuMo Mobil hat sich auf den Weg zum Wildpark in Saarbrücken gemacht. Dort geht GuMo-Mobil Reporter Max Zettler auf die Suche nach den kleinsten Tierchen. Denn im Boden sucht er nach neuen Bakterien, die in der Medizin weiterhelfen könnten.
Wenn man an den Wildpark in Saarbrücken denkt, hat man zuerst Bilder von Rehen, Wildschweinen oder anderen großen Tieren vor Augen. Doch dort widmet man sich auch den ganz kleinen Tierchen. GuMo-Mobil Reporter Max Zettler ist mit dem Inhaber der Wildpark-Akademie Adrian Höber und Dr. Daniel Krug vom Helmholtz-Institut im Wald unterwegs und entnimmt Proben.
Leben im Wald suchen
In den Herbstferien wird es im Wildpark eine Ferienfreizeit geben. Bei dieser habe sich die Wildpark-Akademie überlegt, mit den Kindern das Leben im Wald zu suchen, so der Inhaber der Wildpark-Akadamie Adrian Höber. Dabei gehe es nicht nur um das Leben, das man sehe, sondern auch um das, was sich unter der Erde befinde. Gemeinsam mit dem Helmholtz-Institut haben sie das Programm der Ferienfreizeit entwickelt.
Natur wertschätzen und schützen
In der Ferienfreizeit sei es ihm besonders wichtig, dass die Kinder die Faszination fürs Große und fürs Kleine mitnehmen. Sie sollten überall Natur genießen können, sie demenstsprechend aber auch wertschätzen und schützen, so Höber.
Bodenprobe entnehmen
Bodenproben könne man überall sammeln, wo Natur und der menschliche Eingriff möglichst gering sei, sagt Adrian Höber. An einer Stelle im Wildpark, an der es sicher nur so vor Bakterien wimmelt, nimmt der Forscher vom Helmholtz-Institut für pharmazeutische Forschung Saarland ein kleines Proben-Kit heraus.
Mit einem Plastiklöffel gräbt er im Boden und achtet auf ein wichtiges Detail. Denn die Kunst bei der Bodenprobe sei, "dass wir die Bakterien, die wir selber hierher tragen, möglichst nicht mit einsammeln wollen", so Dr. Krug. Daher trägt er Handschuhe und bringt mit einem sterien Löffel ein wenig Erde in ein Tütchen.
Hereinspaziert ins Pop-Up-Labor
Nachdem die Probe erfolgreich entnommen wurde, wird das Tütchen ins Pop-Up-Labor gebracht, um nach neuen Bakterien zu suchen. Besonders nach denen, die gut darin seien, gegen etwas anderes zu wirken, so Krug. Davon gebe es im Boden jede Menge. Wenn die Bakterien etwas gegen ihre Nachbarschaft haben, könne das hilfreich in der Medizin sein.
In einer Lagerplatte werde den Bakterien eine Falle gestellt, um sie aus der Probe herauszulocken, so Krug. Diese stelle man unter ein Mikroskop. Auf dem Bildschirm sieht man schnell, dass in der Probe nicht nur Sand oder Erde steckt. "Da lebt schon einiges", sagt der Forscher. Insektenlarven, Pilzgeflechte und Wurzelteile könne man bereits erkennen. Hunderte Bakterien machten sich in der Lagerplatte nun auf den Weg, um ihre Umgebung zu erkunden.
Bei einem ähnlichen Projekt hat man in einer Bodenprobe vom Schwarzenberg an der Uni Varianten gefunden, die Wirkung gegen den Malaria-Parasiten hatten. Darüber seien sie erstaunt und zugleich ganz glücklich gewesen, da die Krankheit weltweit noch immer große Besorgnis auslöse, so Krug.
Ein Thema am 26.09.2024 in der Sendung "Guten Morgen" auf SR 3 Saarlandwelle.