Ehrenamtler genervt: Zu viele Hygiene-Regeln für Feste?

Regeln für Feste: So viel Hygiene muss sein

Reporterin: Hannah Kaiser / Onlinefassung: Andree Werner   30.04.2024 | 07:20 Uhr

Mit dem Tanz in den Mai beginnt für viele Menschen auch wieder die Festsaison. Vereine müssen sich beim Ausrichten eines Festes allerdings an eine Menge Regeln halten, vor allem bei der Hygiene. Deshalb hat das Ministerium für Verbraucherschutz eine spezielle Info-Veranstaltung für Ehrenamtler angeboten.

Das Wetter wird besser und die Feste im Saarland wieder zahlreicher - darunter auch Veranstaltungen von Vereinen. Und die müssen auch Hygieneregeln beachten.

Hygieneregeln für Vereinsfeste

Wer ein Fest mit Lebensmittelverkauf, zum Beispiel Schwenker und Würstchen plant, müsse vor allem auf die richtige Lagerung der Lebensmittel achten, sagt Jürgen Görgen vom Landesamt für Verbraucherschutz. Rohe und gegarte Speisen sollte man zum Beispiel immer getrennt aufbewahren. Und was gar nicht geht: wenn Lebensmittel in einem offenen Behälter auf dem Boden gelagert werden, so Görgen.

Verkaufsstand muss Vorschrift entsprechen

Auch für Verkaufsstände von Lebensmitteln gibt es Regeln, zum Beispiel beim klassischen Würstchenstand: "Von drei Seiten umschlossen, hell, glatt und abwaschbar, ein festes Dach, also nicht ein Pavillon, wo vier Seiten offen sind und unten drunter steht der Schwenker oder der Grill, das geht nicht", so Görgen. Zudem brauche man einen Wasseranschluss, ein Handwaschbecken mit Flüssigseife und Papierhandtüchern. Dabei sollte das Wasser auch warm sein.

Die richtige Wasserversorgung

Beim Thema Wasser gibt es aber noch mehr zu beachten. Ein handelsüblicher Gartenschlauch dürfe nämlich nicht zur Wasserversorgung am Stand eingesetzt werden, sagt Andreas Bach vom Saarlouiser Gesundheitsamt. Er kontrolliert bei Festen die Trinkwasserversorgung, schaut sich also an, ob die richtigen Schläuche verwendet wurden. Dabei dürfen nur lebensmittelgeeignete Materialien verwendet werden.

Zudem sei wichtig, dass ein Rückfließen vom Schlauch ins Wassernetz des Ortes verhindert wird, damit mögliche Keime nicht ins Netz geraten. Da müsse eine entsprechende Sicherung zum Schutz des Wassers verbaut sein, so Bach.

Regeln sorgen für Unmut

Bei den Menschen die Feste organisieren, meist Ehrenamtler, kommen die vielen Regeln nicht so gut an. Im Gegenteil. Viele sind der Meinung, dass die zahlreichen und teils komplizierten Regeln die Organisation eines Festes erschweren. So würden manche dann auch erst gar nicht anfangen mit der Planung. Wer sich bei der Organisation eines Festes unsicher ist, kann sich aber jederzeit an das Ministerium wenden und nachfragen.

Feste sollen nicht krank machen

Verbraucherschutzministerin Petra Berg sagt dazu: „Diese Feste sollen den Menschen Freude bereiten und nicht krank machen". Deshalb gibt es dazu auch eine Aufklärungsveranstaltung des Ministeriums für Verbraucherschutz. Die Fachleute vom Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz referieren dabei zusammen mit Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleuren des Landesamtes für Verbraucherschutz (LAV), den Gesundheitsinspektorinnen und -inspektoren der Landkreise und des Regionalverbandes sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Ehrenamtsbörsen im Saarland.

Ein Thema am 30.04.2024 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Guten Morgen".

Artikel mit anderen teilen

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja