Rund 6000 Meldoo-Meldungen in den ersten drei Monaten
Mängel- und Müllmelder in Saarbrücken – eine erste Bilanz
Ob illegale Müllentsorgung, eine Stolperfalle im Bürgersteig oder eine defekte Straßenlaterne – in Saarbrücken kann man das seit rund drei Monaten mit der App Meldoo melden. Rund 6000 digitale Meldungen sind so bereits eingegangen.
Der Hambacher Platz in Saarbrücken: Am Wochenende hat jemand seinen Unrat und Sperrmüll einfach neben der Litfaßsäule entsorgt. Hier kann Judith Pirrot vom Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) zeigen, wie die neue Meldoo-App funktioniert. Sie öffnet auf ihrem Handy die App, macht mehrere Fotos. Dann wählt sie den Bereich Müll aus und schickt ohne großen Aufwand die Bilder und die Info über den Vorfall weg.
Schneller vor Ort, um das Ärgernis zu beseitigen
„Die Meldoo-App hat 15 Kategorien. In diesem Falle wäre es Müll. Und die Meldung geht dann direkt an den richtigen Adressaten – in diesem Fall an den ZKE, der dann alles weitere veranlasst“, erklärt sie das Prinzip. Bei den regulären Routen – es müsse ja wirtschaftlich bleiben – sei man so auf öffentlichen Flächen spätestens innerhalb von 48 Stunden vor Ort. Wenn noch Recherchen gemacht werden bzw. der Verursacher gesucht werden müsse, könne es natürlich etwas länger dauern, so Pirrot.
Illegale Müllensorgung kann teuer werden
Und da kommt in Sachen Müll beispielsweise die Umweltstreife ins Spiel, die immer zu zweit unterwegs ist. Die Mitarbeiter schauen sich die gemeldeten Stellen genau an, machen Beweisfotos, und dann ist Detektivarbeit angesagt. Mit Gummihandschuhen wühlen sie in den abgestellten Tüten mit Kindersachen, einer Windel, Abfall und eine Osterdeko herum. Irgendwo könnte ja noch eine Spur sein.
Diese Mal finden die Mitarbeiter der Umweltstreife keine Hinweise. Für den Verursacher wäre es dann richtig teuer geworden: pro gefülltem Sack 80 Euro, dazu eine illegal entsorgte Matratze und ein paar Kleinteile. „Also hier bewegen wir uns, wie ich das momentan einschätze, bei 250 Euro.“ Für das Geld könnte man seinen Müll mehr als ordentlich entsorgen.
Eine große Hilfe für die Verwaltung
Im ersten viertel Jahr gab es bis jetzt 6000 digitale Meldungen, also rund 2000 pro Monat. Für Tobias Raab, Dezernent für Wirtschaft, Soziales und Digitalisierung, ist die App ein guter Weg, die Verwaltung digitaler und auch effektiver zu machen. „Wir sparen dadurch intern viel Arbeit. Die Meldung kommt direkt beim zuständigen Sachbearbeiter oder der Sachbearbeiterin an, kann direkt bearbeitet werden und die Kollegen können veranlassen, was gemacht werden muss.“
Darüber hinaus hat die digitale Erfassung den Vorteil, dass die Stadt früher sehen kann, wo Problembereiche sind und kann gegebenenfalls die Dienstpläne entsprechend anpassen.
Mehr zur Meldoo-App
Video
Beitrag
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 30.06.2025 auf SR 3 Saarlandwelle