Wilder Wein ist an einer Pergola hochgewachsen (Foto: SR/Corinna Kern)

Tipps und Tricks für Kletterpflanzen

Corinna Kern   07.07.2023 | 09:20 Uhr

Kletterpflanzen machen aus einer kahlen Hauswand oder einer schlichten Pergola einen richtigen Hingucker. Doch damit die Pflanzen gut empor wachsen, müssen sie richtig gepflegt und manche auch durch eine Rankhilfe unterstützt werden.

Efeu, Blauregen oder Clematis - es gibt jede Menge Kletterpflanzen die im Garten oder auf dem Balkon prächtig aussehen und für ein wenig Dschungelgefühle sorgen. Doch nicht jede Pflanze ist für jeden Standort geeignet.

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Tipps und Tricks bei Kletterpflanzen
Audio [SR 3, Corinna Kern, 06.07.2023, Länge: 04:00 Min.]
Tipps und Tricks bei Kletterpflanzen

Es gebe Pflanzen, die eher in die Sonne kommen, beispielsweise der klassische Blauregen, weiß Gärtnermeister Jonas Birkenmeier aus Dudweiler. Efeu und Kletterhortensien mögen es dagegen lieber schattig. Die Clematis ist ein Sonderfall: Der Fuß mag es schattig, der obere Teil freut sich über Sonne.

Durchlässiger Boden wichtig

Doch auch der Boden muss stimmen und da sind Kletterpflanzen ziemlich pflegeleicht: "Weitestgehend alle Kletterpflanzen wachsen meistens auf einem humosen, feuchten, durchlässigen Boden", so der Gärtnermeister aus dem Gartenbau-Betrieb Birkenmeier. Wer echten Wein im Garten hat, der sollte zu sandig-lehmigen Boden greifen. Besonders wichtig ist jedoch, dass der Boden durchlässig ist, denn ansonsten könne es zu Wurzelfäule kommen.

Kümmerwuchs und Sonnenbrand

Doch auch das andere Extrem – zu viel Hitze – kann Kletterrosen und Co. zu schaffen machen. Ein Problem: Häuser, die mit schwarzem Blech verkleidet seien, würden sich im Sommer sehr stark erhitzen. Das könne Kümmerwuchs oder Sonnenbrand auf den Blättern zur Folge haben.

Kletterpflanzen für fast das ganze Jahr

In den warmen Monaten von April bis Juli blühen auch die meisten Kletterpflanzen. Doch es gibt auch Sorten, die bis in den Herbst blühen, zum Beispiel die amerikanische Klettertrompete. Wer lieber einen Frühblüher haben möchte, für den eignet sich der Winterjasmin. Die Kletterpflanze fange bereits im Dezember an zu blühen und gehe bis in den April rein.

Kletterrosen an einer Rankhilfe (Foto: SR/Corinna Kern)

Was den Schnitt angeht, können viele Kletterpflanzen nach Bedarf geschnitten werden. Nur beim Blauregen sollte darauf geachtet werden, dass man nicht den Hauptstrang schneide. Dafür jedoch immer die längsten Routen einkürzen. Nicht geschnitten, wächst der Blauregen an einer Hauswand gerne bis unters Dach. Das sollte vermieden werden, denn die Kletterpflanze habe Kraft und könne sogar eine Regenrinne zerdrücken, warnt Jonas Birkenmeier.

Rankhilfe in die Höhe bauen

Damit der Blauregen überhaupt so hoch wachsen kann, braucht er eine Rankhilfe. Die sollte bereits im Voraus so hoch gebaut werden, wie die Pflanze wachsen soll. So spart man sich das nachträgliche Anschrauben.

Grundsätzlich rät der Gärtnermeister davon ab dunkle Materialien - beispielsweise schwarz gestrichene Rankhilfen oder rostige Baustahlmatten - zu verwenden. Da diese im Sommer heiß werden und der Pflanze schaden könnten. Auch Kunststoff empfiehlt Birkenmeier nicht, denn der kann irgendwann spröde werden und brechen. Ideal seien Drahtseile oder Holz.

Routen mit Rankhilfen vorgeben

Im Idealfall sollte die Pflanze so dicht wie möglich an die Rankhilfe gepflanzt werden, sagt Birkenmeier. Für den Start sei es zudem hilfreich die Kletterpflanze entweder mit einem Gummiband oder mit einer Klammer an der Rankhilfe zu befestigen. Dann könne man der Pflanze bereits eine Route vorgeben und sie wuchere nicht in unterschiedliche Richtungen.

Wer Efeu, Wilden Wein oder auch Kletterhortensien im Garten hat, der muss sich keine Gedanken um Rankhilfen machen. Die Pflanzen haben Haftorgane und schaffen es ohne Unterstützung an Hauswänden hoch.

Ein Thema in der Sendung "Bunte Funkminuten" am 07.07.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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