Flaschengärten - ein Minibiotop für Zuhause

Flaschengärten - ein Minibiotop für Zuhause

Reporterin: Corinna Kern / Onlinefassung: Jil Kalmes   16.02.2024 | 08:02 Uhr

Ein kleiner Garten, der sich quasi von selbst bewässert und dem man beim Leben und Wachsen zuschauen kann. Klingt verrückt, ist aber möglich – mit Flaschengärten! Biologe Ulf Soltau erklärt, wie man sich einen solchen Mini-Garten anlegt.

Flaschengärten, auch Hermetosphäre genannt, sind kleine Mini-Gärten, die in durchsichtigen Gläsern aller Art vor sich hin wachsen. Es gehe darum ein autarkes Biotop zu schaffen, also ein geschlossenes System, sodass Wasser nicht verdunsten und das Gießen eingespart werden kann, erklärt der Berliner Biologe Ulf Soltau. So sei jedes Glas ein Unikat – und ein kleiner Ausschnitt aus der Natur, der sich selbst erhält.

Ursprung im 19. Jahrhundert

Eine Hermetosphäre in einer durchsichtigen Kugel (Foto: Dipl. Biologe Ulf Soltau)

Flaschengärten hätten im Grunde den gleichen Ursprung wie Aquarien oder Terrarien, sagt Soltau. Nämlich bei Nathaniel Ward. Der habe im 19. Jahrhundert gelebt und den sogenannten 'wardschen‘ Kasten erfunden. Damit konnte man Pflanzen aus den damaligen Kolonien – tropische Pflanzen, die in Europa sehr en vogue waren – lebend nach Europa bringen.

Anleitung für den eigenen Flaschengarten

Eine Hermetosphäre mit verschiedenen Pflanzen bepflanzt (Foto: Dipl. Biologe Ulf Soltau)

Zunächst braucht man ein transparentes Gefäß mit Deckel, am besten aus Glas. Dort hinein komme dann ein anorganisches Substrat, zum Beispiel Lavagranulat, so Biologe Soltau. Damit die Pflanzen nicht zu groß werden, am besten ein nährstoffarmes Substrat verwenden und nicht zuviel davon..

Diese Pflanzen eignen sich

Aber welches Grün sollen denn nun in den Flaschengarten rein? Soltau empfiehlt Pflanzen aus den feuchten Tropen, also zum Beispiel Moose und Farne. Sogar manche fleischfressenden Pflanzen seien geeignet. Auch gut: Begonien. Vor allem die kleinbleibenden Arten eignen sich hervorragend für den Flaschengarten. Für sonstige Pflanzen könne man auch im Internet bei Anbietern von Terrarienpflanzen schauen.

Keine direkte Sonne

Direkte Sonne mag der Flaschengarten nicht, genug Licht sollte er aber dennoch haben. Beleuchtet man den Mini-Garten mit künstlichem Licht, kann man sich eine Art lebendige Lampe in die Wohnung stellen.

Ein Thema in der Sendung "Bunte Funkminuten" am 16.02.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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