Treffen der Bonsai-Freunde (Foto: SR/Max Zettler)

Die Faszination der Bäume und Sträucher im Miniformat

Max Zettler   16.06.2023 | 09:30 Uhr

Die Bonsaikunst ist eine faszinierende Form japanischer Gartenkunst. Auch im Saarland gibt es Liebhaber, die mit Leidenschaft ihre Bonsais hegen und pflegen und sich zudem regelmäßig zum Austausch treffen. So zum Beispiel die Bonsai Freunde Saar.

Bonsais. Kleine, oft kunstvoll gewundene Bäume in schlichten Töpfen. Besitzer und Besitzerinnen schnippeln da stundenlang sorgfältig dran rum, um die Bäume in die gewünschte Form zu bringen. Wer ganz besonders in seinen Bonsai vernarrt ist, für den gibt es hier im Saarland auch mehrere Vereine. Die Bonsai Freunde Saar zum Beispiel.

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Zu Besuch bei den Bonsai Freunden Saar
Audio [SR 3, Max Zettler, 16.06.2023, Länge: 02:20 Min.]
Zu Besuch bei den Bonsai Freunden Saar

Während draußen auf dem Rasen Football gespielt wird, geht es in den Innenräumen des Reit- und Fahrvereins Saarwellingen feinmotorischer zu. Hier treffen sich nämlich jeden ersten Samstag im Monat die Bonsai Freunde Saar zu einem Arbeitstreffen. Von buschigen Azaleen mit pinkfarbenen Blüten über streng gestutzte Jadebäume bis zur einfachen Zitronenpflanze - die Tische stehen voll mit Grün. Für Vereinsmitglieder wie Manfred Krämer ist die Arbeit an den Bäumen wie eine Meditation.

Die Faszination des Gestaltens

Bonsaibaum (Foto: SR/Max Zettler)

Krämer hat etwa 30 Bäume, um die er sich jeden Tag kümmert. Bonsai heißt aus dem japanischen übersetzt so viel wie "Pflanze im Topf". Im Grunde kann man aus jeder Baum- und Strauchpflanze einen Bonsai machen - sogar aus einer Weinrebe. Was Krämer an dem Hobby Bosnai fasziniert: "Man gestaltet irgendwas. Man sieht nach einer gewissen Zeit ein Produkt, und man kann dann sagen: Das hab ich so gestaltet. Das ist nach meinen Wünschen." Wie andere vielleicht an ihrem Auto oder ihrem Haus werkeln "baue" er sich eben seinen Bonsai.

Im Mittelpunkt der Treffen: Austausch von Tipps und Tricks

Krämer kommt gerne zu den Arbeitstreffen der Bonsai Freunde Saar. Weil die Aufzucht von Bonsais sehr komplex und langwierig ist, gibt es hier immer eine Menge Tipps. Auch Nicht-Mitglieder des Vereins seien willkommen und könnten ihre Pflanzen mitbringen - so wie die Vereinsmitglieder auch, sagt der erste Vorsitzende des Vereins, Falk Jager. "Wir kommen hierhin, bringen unsere Bäume mit. Und lassen natürlich auch unsere Vereinskollegen immer mal drüberschauen, denn vier, fünf oder sechs Leute sehen was anderes in dem Baum als man selbst."

Zusammen mit anderen Bonsai-Vereinen aus der Großregion richten die Bonsai Freunde Saar auch von Zeit zu Zeit Workshops mit echten Profis aus. Oft reicht es aber schon, bei Problemen mit dem Baum einfach den Nebenmann zu fragen.

Zwei Tipps von Bonsai-Freund Falk Jager

Ein Bonsai-Baum (Foto: Pixabay)

  • Wer einen Bonsai haben möchte, sollte ihn nicht im Baumarkt kaufen, sagt Falk. Das sei meist Massenware aus Malaysia oder China. Er empfehle, einen Bonsai im Bonsai-Fachhandel zu kaufen. "Da sind die Bäume vielleicht zwar ein bisschen teurer, haben aber dadurch auch eine wesentlich bessere Qualität und sind gesünder."

  • Generelle Pflegetipps für Bonsais zu geben sei schwierig, denn jede Pflanzenart habe ihre eigenen Bedürfnisse, so Falk. Gundsätzlich gelte aber: "Ein Baum braucht Sonne, Wärme, Wasser und Dünger - und alles im ausreichenden Maße und dann wächst er von ganz allein". Für die weiteren speziellen Bedürfnisse der einzelnen Arten empfiehlt er eine entsprechende Recherche im Internet.

Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 16.06.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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