Der Kanzler tanzt nicht – Debüt auf TikTok

Der Kanzler tanzt nicht – Debüt auf TikTok

Das Interview führte Katrin Aue / Onlinefassung: Ines Kunze  

Kanzler Scholz ist jetzt auf TikTok. Ein Ereignis, das Neugier, aber auch Skepsis hervorruft – Über 30.000 Follower verfolgen schon, wie er sich und seine Aktentasche dort präsentiert. Politik- und Kommunikationsberater Martin Fuchs hat das im Interview mit dem SR eingeordnet.

Der Kanzler zeigt nicht viel in seinen Clips – ein Schwenk auf seine Aktentasche, dann ist mal er im Bild. Tanzen, so hat er es gleich verkündet, wird er dort nicht. Einen Blick hinter die Kulissen soll der Account bieten, vor allem junge Leute ansprechen. Kann das funktionieren?

Aktuelle Trends deuten auf Konzept hin

Laut Politik- und Kommunikationsberater Martin Fuchs zeige der Aufbau von Scholz' Auftritten immerhin schonmal, dass es so etwas wie ein Konzept gibt: So werden zum Beispiel passende, aktuelle Memes eingesetzt.

Fuchs findet es gut, dass der Kanzler sich nach jahrelangem Abwägen auf die Social Media Plattform gewagt hat. Vor allem, weil TikTok politisch bisher von der AfD mit Desinformation dominiert wird.

Einfluss auf die Stimmung im Land

Aber: Es brauche mehr als den Kanzler und Karl Lauterbach als prominente Stimmen, um dort wirklich etwas zu bewirken. Und: Es sei ein langer Weg bis dorthin.

Grundsätzlich sei TikTok aber ein geeigneter und wichtiger Ort für seriöse Politik – nach Fuchs' Einschätzung sei das, was auf TikTok passiert, nicht wahlentscheidend. Trotzdem hätten die Meinungsmacher dort einen Einfluss auf die Stimmung im Land.

Um dort bei den Usern gut anzukommen, brauche es aber doch eine ganz andere Rhetorik als im Politiker-Alltag.

Ein Thema in der "Bilanz am Mittag" am 08.04.2024 auf SR 2 KulturRadio.

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