Ein Heroinfund im Saarland (Foto: Landespolizeipräsidium Saarland)

"Ich denke, Verbote helfen nichts"

Ein Gespräch mit der HNO-Ärztin Dr. Alexandra Kowalczyk

Kai Schmieding / Onlinefassung: Rick Reitler   12.04.2016 | 08:25 Uhr

Anlässlich der Anti-Drogen-Vollversammlung der Vereinten Nationen hat SR 2 KulturRadio mit der Saarbrücker HNO-Ärztin Dr. Alexandra Kowalczyk u. a. über die Lage an saarländischen Schulen, abschreckende Bilder auf Zigarettenschachteln und über die gesetzliche Freigabe "weicher" Drogen gesprochen. Ihr Credo: "Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung".


Trotz jahrzehntelanger Aufklärung über die vielfältigen Gefahren bekommt die Welt die Probleme mit Rausch- und Suchtmitteln offensichtlich nicht in den Griff. Und die fangen - Stichwort Komasaufen und Kiffen - schon bei Schulkindern an.

Gegen Legalisierung
Anlässlich der Anti-Drogen-Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York (UNGASS) hat SR 2 KulturRadio mit der Saarbrücker HNO-Ärztin Dr. Alexandra Kowalczyk u. a. über die Lage an saarländischen Schulen, abschreckende Bilder auf Zigarettenschachteln und über die gesetzliche Freigabe so genannter "weicher" Drogen wie Haschisch oder Marihuana gesprochen. "Aus medizinischer Sicht denke ich, kann man nicht dafür sein", meint Kowalczyk, "da gibt es keine Argumente".

Für Aufklärung
Kowalczyk sieht das wichtigste Mittel im Kampf gegen den Missbrauch von Betäubungsmitteln in der sachlichen Aufklärung, zum Beispiel durch mehr medizinische "Aktionstage". Aber auch die sozialen Netzwerke im Internet spielten längst eine große Rolle: "Früher mussten das die Eltern machen".

Erfolge seien durchaus spürbar: Bei den Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren sei der Zigarettenkonsum bereits stark zurückgegangen - von 28 auf nur noch zehn Prozent Raucher. Die zurzeit heiß diskutierte harte Droge "Crystal Meth" scheint nach Beobachtungen von Kowalczyk im Saarland keine große Rolle zu spielen: "Da haben wir in der Klinik keinerlei Erfahrungen". Man müsse aber bedenken, dass Jugendliche es bei einer ärztlichen Anamnese normalerweise schon verschwiegen, wenn sie weiche Drogen konsumierten. "Da wird vieles verneint; da hätten wir im Prinzip null Prozent".


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