Kollektiv kämpft für mehr Frauen in der Musikproduktion
Frauen in der Musik sind seit vielen Jahren keine Randerscheinung mehr. Hinter den Kulissen im Musik-Business sieht es allerdings ganz anders aus: In der Musikproduktion etwa liegt der Frauenanteil bei sechs Prozent. Ein Kollektiv aus Saarbrücken will das jetzt ändern.
Sie haben es nicht leicht in der Musikproduktionsbranche: Frauen, nicht-binäre und trans Personen. Und das nicht einmal, weil sie mutwillig ausgeschlossen werden. Sondern, weil ihnen das Netzwerk fehlt - und das Selbstbewusstsein. Genau hier setzt der Workshop Musikproduktion für Frauen in der Halle99 in Saarbrücken an. SR-Reporterin Sarah Brendel war mit dabei.
Männerdominierte Netzwerke
"Female Producer Collective" heißt das Kollektiv, gegründet 2021 von ehemaligen Studierenden der Uni Saarland. Ihnen ist damals aufgefallen, dass an der Uni zwar viele Frauen in den Musikproduktions-Seminaren saßen - im Berufsleben suchte man sie dann aber vergebens.
Die Workshops des Kollektivs behandeln alles rund um die Musikproduktion. Dazu gehört auch, wie man sich als Frau in einem männerdominierten Umfeld durchsetzt - oder überhaupt erstmal auf sich aufmerksam macht.
Da säßen oft Männer in entscheidenden Positionen, erklärt Kollektiv-Gründerin Lena Leick. Die hätten in der Regel sehr viele männliche Kollegen, die Jobs übernehmen können. Und so würde ihnen dann gar nicht einfallen, mal eine Frau anzufragen.
In den Workshops können die Teilnehmenden sich ohne Angst ausprobieren. Damit dann der Schritt ins Berufsleben einfacher fällt.
Eine Chance für die Großregion
Die ersten Erfolge gibt es schon: Ehemalige Teilnehmende produzieren jetzt schon für bekannte Popsängerinnen. Diese Talente zu fördern, sei auch eine Chance für die Großregion, findet Gründerin Lena Leick. Weil hier "super viel" Potential sei, mit Frankreich und Luxemburg um die Ecke.
Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 08.04.2024 auf SR 2 KulturRadio.
