Ist KI-Radio das Radio der Zukunft?

Das vollautomatische KI-Radio RadioGPT, in Deutschland als bigGPT in der Testphase, braucht für den Sendebetrieb keine Menschen mehr, zumindest nicht am Mikrofon. Denn im Programm tauchen nur noch KI-Moderatorinnen und Moderatoren auf.

Spotify bietet individualisiertes Programm

bigGPT ist noch nicht in der Phase, in der man sich das Programm personalisieren kann, aber auch das wird kommen. In den USA sind individualisierte Programme wie NPR One des öffentlichen Radiosenders NPR bereits online. Auch bei Plattformen wie Spotify kann man sich ein individualisiertes Programm aus Nachrichten und Musik zusammenstellen.

"Bestimmte Dinge wird KI nie produzieren können"

Die Frage ist: Wieviel kann die KI wirklich? Könnte sie auch ein komplettes Radioprogramm erstellen? Journalismus-Forscherin und Data-Scientist Nathalie Wittmann sagt: „Bestimmte Dinge wird die KI nie produzieren können. Sie kann keine Interviews führen. Sie kann nicht die Fakten überprüfen. Die Grundlagen des Journalismus, das kritische Denken kann sie nicht ersetzen.“

Trend in Richtung "On demand"

Konkurrenz hatte das Radio schon immer, sei es von Tonträgern wie Schallplatten, Kassetten und CD's oder seit ungefähr zehn Jahren von Podcasts. Der Trend geht aktuell immer mehr in Richtung „On demand“, also das zu hören, was ich will, wann ich es will. Ist das Live-Radio also für immer verloren?

Radio muss sich auf Stärken besinnen

Der australische Radioforscher und Berater James Cridland sagt: „Nein. Bestimmte Radioprogramme werden aber eher durch KI ersetzt als andere.“ Um in der neuen KI-basierten Welt zu bestehen, müsse sich das Radio auf seine Stärken besinnen, vor allem die spezielle Beziehung zwischen Hörerinnen und Hörern und den Moderatoren, die bei einer Livesendung entsteht. Wichtig dabei sei auch die Relevanz der Beiträge für das Publikum.

Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 18.10.2023 auf SR 2 KulturRadio.