Zentral in Ursula Krechels Werk „Der Übergriff“ ist die Vorführung, auf beklemmende Weise, wohin die grenzenlose Unterwerfungsbereitschaft unter die Macht eines Menschen führen kann. Ihre Erzählung ist ein Lehrstück über die Machtverhältnisse in der immer noch patriarchal geprägten Liebesordnung. Die namenlose Protagonistin hadert mit ihrem Zustand der Hörigkeit: "Den Mund zum Essen, zum Küssen zu öffnen, schien mir angenehmer, als ihn für eine präparierte Widerrede aufzureißen."
Ob ihr der Weg aus der Abhängigkeit gelingt?
Rezensent Michael Braun hat die Erzählung gelesen und fasst zusammen.