Zukunftsperspektive für die Ukraine
Denis Trubetskoy bezeichnet sich als ethnischen Russen. Bis zum 24. Februar 2022 habe er noch darauf gehofft, dass es wieder normale Beziehungen zu Russland geben könne. Für ihn brach mit dem Überfall eine Welt zusammen. Seit dem 24. Februar 2022 spreche er nun nur noch ukrainisch.
Für sein Land, so Denis Trubetskoy, geht es zum einen um den Erhalt der ukrainischen Nation, zum anderen um den Erhalt des ukrainischen Staates. Beides wolle der russische Präsident Putin zerstören. Die Ukraine brauche eine Zukunftsperspektive, am besten mit einer NATO-Mitgliedschaft.
Eigene Rüstungsproduktion
Dass in den USA die Republikaner die Lieferung von Waffen gestoppt hätten, sei ein großes Gesprächsthema in der Ukraine. Es werde als Verrat empfunden. Mittlerweile übernehme der Staat sehr viele Aufgaben, um sich für einen langen Krieg aufzustellen. Dabei gehe es um eine eigene Rüstungs- und Munitionsproduktion. Auch im Hinblick auf einen möglichen Sieg Donald Trumps in den USA.
Die Rolle Deutschlands, die die Ukrainer anfangs sehr kritisch gesehen hätten, werde inzwischen anders bewertet. Ohne westliche Hilfe, besonders aus Europa, stünde die Ukraine ganz schlecht da. Der Krieg könne noch sehr lange dauern, so Trubetskoy, zumal Putin wirtschaftliche Konsequenzen nicht wichtig seien, genauso wie russische Menschenleben. Darum müsse die Ukraine vor allem sich selbst helfen.
Ein Thema in der Sendung "Bilanz am Mittag" am 24.02.2024 auf SR 2 KulturRadio. Das Bild ganz oben zeigt die Silhouette von Soldaten vor einer mit Schüssen durchsiebten Mauer in Blau und Geld. (Bildquelle: SR/Janek Böffel)