Claire

2013 haben Claire ihr Debütalbum 'The Great Escape' veröffentlicht. Mit Erfolg: Die CD der Münchner Electro-Pop-Band stieg auf Platz 38 der Longplay-Charts ein. Auftritte auf renommierten Festivals im In- und Ausland, Support-Shows für Woodkid und Bastille sowie eigene Tourneen folgten.

Jetzt gibt es Neues von dem Quartett: Auf ihrem Album 'Tides' dreht sich thematisch alles um die ständige Wiederkehr von Ebbe und Flut - wenn auch metaphorisch gesehen, wie Sängerin Josie-Claire Bürkle erklärt. Die Songs widmen sich der emotionalen Beziehungswechselwirkung zwischen zwei Menschen, die sich gegenseitig fast magisch anziehen - aber manchmal auch wieder voneinander abstoßen. „Der Albumtitel ‚Tides‘ ist eine gute Zusammenfassung, worum es inhaltlich auf der Platte geht. Wir haben im Vorfeld sehr lange über die Stücke gesprochen und die Dinge auf den Tisch gebracht, die uns bewegt haben. Das erste Album war thematisch noch sehr offen gehalten; diesmal ist alles viel persönlicher: Es geht in den Songs sehr oft um Zwischenmenschliches, wie die unterschiedlichen Stadien der Liebe und die Stationen, an denen man sich innerhalb einer Beziehung befindet. Um den Zyklus des Werden und Vergehens der Liebe."

"Tides" möchte Tanzfläche mit Kopfkino verbinden, ist sehr facetten- und abwechslungsreich geworden. Während zum Beispiel die erste Single-Auskopplung 'End Up Here' schwelgerisch und episch ist, kommt 'Friendly Fire' treibend und tanzbar daher. Und auch experimentelle Titel wie 'Masquerade' dürfen nicht fehlen. „Wir haben uns viel mehr getraut, als auf unserem ersten Album“, steht für Keyboarder Matthias Hauck fest. „Alles ist heute viel mutiger geartet. Extremer. Laute Songs sind richtig laut und tanzbar, leise Songs dagegen richtig leise und atmosphärisch. Es gibt keinen Mittelweg mehr.“ Die Band lotet die Grenzen zwischen Pop, Electro und soundtrackartigen Elementen aus und verschmilzt diese zu einer Einheit.

Nachdem Claire während ihrer Großbritannien-Tour 2014 der Bandbus samt komplettem Equipment gestohlen wurde, haben die Musiker beschlossen, Software gegen Hardware sowie digitale Rechner gegen analoge Synthesizer auszutauschen. „Wir arbeiten heute auf eine komplett andere Art, als auf unserem Debüt“, sagt Keyboarder Nepomuk Heller und ergänzt: „Wir haben mit diesen alten Maschinen sehr viel rumgetüftelt. Alles braucht viel länger, als auf digitalem Weg. Doch auf diese Art muss man sich gezwungenermaßen sehr viel Zeit für ein Lied nehmen und sich viel intensiver mit den Stücken beschäftigen, als wenn die Songs am Rechner entstehen. Wir haben uns die Zeit genommen, die Songs reifen und sich entwickeln zu lassen; ihnen Luft zum Atmen gegeben. Es war uns wichtig, ein Stück eine gewisse Zeit liegen zu lassen, um es dann mit ‚neuen Ohren‘ zu hören. Dafür klingt heute alles lebendiger und echter. An einigen Stellen rauscht und brummt es; wir haben diesmal viele Fehler und Nebengeräusche einfach drin gelassen, weil sie den besonderen Charakter des Albums ausmachen.“

Zudem haben Claire auf 'Tides' erstmals mit einem externen Produzenten zusammen gearbeitet: Dave McCracken, der bereits für Größen wie Depeche Mode und Florence & The Machine' tätig war: "Obwohl er erst während der laufenden Arbeiten zum neuen Album dazu kam, hat Dave enorm viel beigetragen", sagt Gitarrist Florian Kiermaier. Die Arbeit mit der Mischpult-Legende sei einerseits eine große Herausforderung gewesen, habe aber auch sehr zu ihrer Weiterentwicklung beigetragen.

Nach ihrem Besuch im SR 1-Studio kommen Claire auf ihrer 'Tides'-Tour wieder in die Region. Unter anderem spielt die Band am 27. April 2017 in Frankfurt (Zoom) und am 11. Mai in Mannheim (Alte Feuerwache).