Was macht das Rote Kreuz mit Kleidungsmüll?
Die Kleidungsindustrie gehört zu den größten Industrien in ganz Deutschland. Und das ist nicht ohne Grund so, denn im Schnitt kauft jeder Deutsche circa 60 neue Kleidungsstücke im Jahr. Damit die Schränke nicht aus allen Nähten platzen, heißt es dann aussortieren. Aber was macht man mit abgelegten Klamotten, die zudem auch die Umwelt belasten.
Für aussortierte Kleidung gibt es fast endlose Möglichkeiten. Die wirklich noch sehr guten Sachen kann man Second Hand verkaufen. Abgetragene Sachen oder Kleidung mit Mängeln landen dann doch eher im Müll.
Eine andere Möglichkeit bieten die Kleiderspenden. Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit, Altkleider in die Container des Deutschen Roten Kreuzes zu werfen.
Altkleidercontainer, was dann?
Aber was macht das Rote Kreuz mit diesem Berg von aussortierter Kleidung? Im Saarland ist die Sache einfach, wie der Saarbrücker Kreisverband auf seiner Website angibt. Die Hilfsorganisation teilt mit, dass ein größerer Teil der Textilien, nämlich der, der durch starke Beschädigung nicht mehr tragbar ist, an eine Verwertungsgesellschaft gesendet werde. Die verarbeite die Rohstoffe dann weiter. So entstünden beispielsweise Fußmatten, Autositzbezüge oder Putzlappen.
Und mit dem Erlös aus dieser Weiterverarbeitung kann das Deutsche Rote Kreuz seine karitativen Aufgaben unterstützen. Das Geld werde nämlich in die Jugend-, die Wohlfahrts- und Sozialarbeit, den Suchdienst und in ehrenamtliche Bereitschaften investiert. Außerdem werde so die Ausrüstung für Katastrophenschutz finanziert.
Umweltbelastung durch Textilien
Außerdem gibt das Deutsche Rote Kreuz zu bedenken, dass Kleidung mit synthetischem Anteil nicht im Hausmüll entsorgt werden darf, sondern laut deutschem Abfallgesetz Sondermüll sei. Das heißt: Polyester und Polyamid vergrößern die Müllberge.
Altkleider aus Europa sorgen auch für ein großes Müllproblem in Afrika. Denn die Fasern der Produkte lassen sich häufig nicht weiterverwerten und landen letztlich auf dem Müll, was eine Katastrophe für die Umwelt bedeutet.
Auch Thema in der Sendung "Deine Eins!" am 06.02.2024 auf SR 1.
