Stundenplan zum Thema Höflichkeit (Foto: pixabay/Comfreak)

Höflichkeit als Schulfach

  08.03.2018 | 08:57 Uhr

"Bitte" und "Danke" sagen, nicht rülpsen oder schmatzen - das haben wir alle früher oder später gelernt. Brauchen die Kinder heute Nachhilfe? In einer Grundschule im rheinland-pfälzischen Dahn stand jedenfalls Höflichkeit sechs Wochen lang auf dem Stundenplan.

Immer wieder kommt die Diskussion auf, Höflichkeit und Manieren als Unterrichtsfach einzuführen. An einer Grundschule in Dahn wurde diese Idee sechs Wochen lang umgesetzt. Dort wurde im Unterricht nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch "Bitte" und "Danke" Sagen gepaukt. Auch das Thema "Ehrlichkeit" stand auf dem Stundenplan. Das Projekt wurde fächerübergreifend umgesetzt.

Jede Woche gab es ein anderes Motto wie "Ordnung halten, nicht nur im Mäppchen" oder "Höflich grüßen", und die Kinder führten Tagebuch über ihre Erfahrungen. So konnten sie die Veränderungen festhalten. Doch nicht nur der Umgang in der Schule hat sich verbessert. Die Schüler berichten auch davon, dass sie Zuhause das Gelernte umsetzen und höflicher geworden sind.

Schulleiterin Doris Fox war es wichtig, den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen und nicht mit erhobenem Zeigefinger. Sie sollten spielerisch Höflichkeit lernen. "Was die Kinder in diesem Alter lernen, nehmen sie mit in die Zukunft." Die Schüler selbst berichten von einem besseren Umgang miteinander, zum Beispiel in den Pausen. Am Ende waren auch die Lehrer überrascht, wie viel das Projekt tatsächlich bewirkt hat, es gäbe viel seltener Streitigkeiten.

Mit gutem Benehmen die berufliche Zukunft ebnen

Richtiges Benehmen - auch im Saarland nehmen sich Schulen dieses Themas an. So haben Schüler der neunten Klasse der Gemeinschaftsschule in Losheim von einer Kommunikationstrainerin gelernt, dass gutes Benehmen nicht nur 'in', sondern auch bei der Jobsuche sehr wichtig ist. Denn die steht für die Schüler, die im Sommer ihren Hauptschulabschluss machen, jetzt an.

Unternehmen stellen ihre Auszubildenden nicht nur nach fachlichen, sondern auch nach sozialen Kompetenzen ein, und dazu gehört unter anderem auch gutes Benehmen. Wer damit sowohl im Vorstellungsgespräch als auch später in der Ausbildung überzeugen kann, erhöht die Chancen auf eine Festanstellung.



Auch Thema in der Sendung "Balser & Mark. Dein Morgen" am 08.03.2018.

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