Kinder schnorcheln (Foto: pixabay/clicjeroen)

Bei Schnorchelmasken auf Qualität achten

  29.06.2023 | 15:00 Uhr

Schnorchelmasken für das ganze Gesicht liegen voll im Trend. Damit können auch Kinder die Unterwasserwelt beobachten. Doch sollte man bei Billigprodukten vorsichtig sein.

Generell gilt: Bevor ein Kind mit dem Schnorcheln beginnt, sollte es sich sicher im Wasser bewegen können. Und wenn Kinder dann mit einer Schnorchelmaske im Wasser sind, sollte man sie immer im Blick behalten.

Bei der Wahl einer Gesichtsschnorchelmaske sollte Sicherheit immer an erster Stelle stehen und nicht am Preis scheitern, rät Tauchlehrer Mike Martin aus Ensdorf. Da Vollgesichtsmasken über Jahre genutzt werden können, sollte man sich unbedingt für hochwertigere Masken entscheiden, so der Experte.

Bei Schnorchelmasken auf Qualität achten
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Bei Schnorchelmasken auf Qualität achten

Was ist eine Schnorchelmaske?

Eine Schnorchelmaske unterscheidet sich vom einfachen Schnorchel durch die Größe. Sie bedeckt das ganze Gesicht und hat oben einen fest verbauten Schnorchel. Solche Vollgesichtsmasken sind für Personen gedacht, die Probleme haben, einen Schnorchel in den Mund zu nehmen. Bei dieser Maske kann man über Mund und Nase atmen. Sie funktioniert aber nur, wenn sie dicht am Kopf abschließt. Deshalb sollte man beim Kauf unbedingt prüfen, ob das Produkt für das Alter des Kindes geeignet ist, und auf die Größe des Kopfes bzw. des Gesichts achten, damit die Maske auch passt.

Doppel-Luftstromsystem ist wichtig

Schnorchelmasken sind nicht ganz ungefährlich, wenn sie keine getrennten Zulass- und Luftablass-Ventile haben, erklärt der Tauchlehrer. Die Gefahr besteht darin, dass der CO2-Anteil in der Atemluft zu sehr ansteigt, wenn die bereits ausgeatmete Luft erneut eingeatmet wird. Durch den sinkenden Sauerstoffgehalt der Luft kann das zu Schwindel, Orientierungslosigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit führen und ist für Erwachsene wie auch für Kinder gefährlich.

Günstige Masken haben oft nur ein Rohr, erklärt Martin: Die Frischluft kommt rein, wird verbraucht, wir atmen aus, aber die ganze Luft geht nicht komplett raus, sondern wird beim nächsten Atemzug wieder mit eingeatmet. "Da muss der Austausch gewährleistet sein, und das geht leider nur mit hochwertigen Masken", so der Experte.

Auf Zwei-Kammern-System achten

Beim Kauf einer Vollgesichtmaske sollte man deshalb unbedingt darauf achten, dass sie ein Zwei-Kammern- bzw. Doppel-Luftstrom-System besitzt, das heißt, mindestens zwei Kanäle für die Atmung in der Schnorchelmaske. Während eines davon ausschließlich zum Einatmen dient, transportiert das andere die ausgeatmete Luft nach draußen. Somit wird verbrauchte Luft konsequent von frischer Luft getrennt und die CO2-Konzentration in der Atemluft niedrig gehalten.

Wichtig ist aber auch, rät Mike Martin, Kindern und Jugendlichen genau zu erklären, wie sie die Maske nutzen sollen. Die Atemtechnik ist wichtig, nämlich ruhig und gleichmäßig; Kinder atmen dagegen sehr schnell, wenn sie Spaß haben oder sich sportlich betätigen, ähnlich einer Hyperventilation. Das kann dann zum Problem werden, weil man immer mehr die eigene Luft einatmet und der Sauerstoffgehalt mit jedem Atemzug geringer wird. Darüber hinaus kann man die Maske nicht stundenlang tragen, man muss sie zwischendurch auch mal ausziehen.

Hilfreich ist auch, einen Schnorchelkurs zu besuchen; die werden auch schon für Kinder angeboten, so Martin.

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