Familie am Strand (Foto: pixabay/Pexels)

Braucht man eine Auslandskrankenversicherung?

Karin Mayer   11.07.2019 | 12:23 Uhr

Wer auf Reisen geht, denkt erst mal ans Koffer packen. Ob man im Urlaub richtig versichert ist, scheint eher Nebensache zu sein. Aber was ist, wenn man ernsthaft krank wird? Lohnt sich eine Auslandskrankenversicherung?

Auslandskrankenversicherung

Für Bianca Boss vom Bund der Versicherten ist es keine Frage: eine Auslandskrankenversicherung macht Sinn. Die Gesetzliche Krankenkasse erstattet die Kosten nur teilweise. Sie orientiert sich dabei an den landüblichen Kosten, so Bianca Boss. Bei Touristen wird aber gerne mal, was draufgeschlagen, so der Bund der Versicherten. Die Auslandsreiseversicherung übernimmt Behandlungskosten und den Rücktransport.

Gut und preiswert 

Stiftung Warentest hat im Mai Auslandskrankenversicherungen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: die Policen sind verbraucherfreundlicher geworden. 52 von 92 Versicherungen schneiden sehr gut ab, weitere 27 mit gut. Nur eine Police fällt im Test regelrecht durch und wird mit mangelhaft bewertet. Die günstigsten Jahres-Tarife bekommen Einzelpersonen ab 8 Euro, Familien ab 29 Euro. Tipp: Wer über 65 ist, zahlt teilweise hohe Zuschläge. Nur der Versicherer Debeka verzichtet auf Zuschläge für Senioren. 

Worauf man achten sollte

Der Rücktransport aus dem Urlaub kann im Krankheitsfall teuer sein. Birgit Brümmel von Stiftung Warentest rät, eine Versicherung zu wählen, die die Kostenübernahme nicht einschränkt. Der Rücktransport sollte übernommen werden, wenn er medizinisch sinnvoll ist. Rücktransport nur wenn er medizinisch notwendig ist, reicht den Testern nicht aus. Wer Vorerkrankungen hat, muss abklären, ob der Versicherer im Fall einer plötzlichen Verschlechterung einspringt. Tipp: auch die Private Krankenversicherung übernimmt im Urlaub nicht alle Kosten. Es lohnt sich, nachzulesen, welche Kosten der Versicherer auf einer Reise übernimmt. 

Reiseversicherung über Kreditkarte

Laut Test sind Auslandskrankenversicherungen über Kreditkarten oder Mitgliedskarten oft schlechter. Im Zweifelsfall sollte man genau prüfen, ob Kosten für Rücktransport und Behandlung übernommen werden. Der Versicherer sollte auch auf Selbstbeteiligung verzichten. Teilweise greift die Versicherung nur, wenn die Reise mit Karte bezahlt wurde.   

Diese Reiseversicherungen werden auch angeboten:

Die Reiserücktrittsversicherung

Kann man abschließen, muss man aber nicht. Die Reiserücktrittsversicherung lohnt sich vor allem bei teuren und sehr früh gebuchten Reisen. Sie muss mindestens 30 Tage vor der Reise abgeschlossen werden. Sie sollte nicht nur bei Krankheit, Tod oder Unfall einspringen. Auch Schwangerschaft, Arbeitsplatzverlust oder –wechsel sowie Schäden am Eigentum sollten mitversichert sein. Wichtig: die Versicherung zahlt nur begründetem Rücktritt. Einfach nur die Reise absagen, das geht nicht. 

Die Reisegepäckversicherung

Diese Versicherung kann man sich sparen. Besser man verzichtet auf teuren Schmuck und Wertgegenstände im Reisegepäck, empfiehlt Bianca Boss vom Bund der Versicherten. Wertsachen werden oft nur unzureichend versichert. Ist das Gepäck unbeaufsichtigt, so ist das fahrlässig und die Versicherung wird die Zahlung kürzen oder ganz verweigern. 

Die Mallorca-Police

Wer im Urlaub einen Mietwagen nutzt, sollte eine so genannte Mallora-Police haben. Sie ist Teil der Kfz-Haftpflicht und erhöht die Versicherungssumme für den Mietwagen auf deutsches Niveau. So vermeidet man, dass man im Urlaub mit einer unzureichenden Kfz-Haftpflichtversicherung unterwegs ist. Viele Policen enthalten die Mallorca-Police bereits. Wer kein Auto hat, kann sie separat beantragen oder in der Privathaftpflicht einschließen. 

Weitere Informationen: Test 5/2019, www.bundderversicherten.de 


Thema auf SR 1 am 11. Juli 2019 in der Sendung "Dein Vormittag im Saarland"

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