Der Gasverbrauch wird auf einem Gaszähler eines privaten Haushaltes angezeigt (Foto: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Pläne der Regierung und Tipps zum Sparen

  23.06.2022 | 16:54 Uhr

"Gas ist von nun an ein knappes Gut in Deutschland" erklärte Wirtschaftsminister Habeck bei der Ausrufung der Alarmstufe des Gas-Notfallplans. Die Folge: steigende Gaspreise. Diese betreffen besonders Geringverdiener. Was plant die Bundesregierung für sie und welche Tipps zum Sparen gibt es?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beschreibt die Lage der Gasversorgung als "ernst". Besonders im Winter kann es nach Angaben Habecks knapp werden. Der Bund beobachtet die Lage daher genau, so Lothar Lenz vom ARD-Hauptstadtstudio in Berlin. Im Blickfeld steht zum einen der Gasverbrach der Industrie, aber auch der der privaten Haushalte. Außerdem wird kontrolliert, wie viel Gas nach Deutschland gelangt. Ein Eingreifen des Bundes in die Gasverteilung ist im Moment noch nicht erforderlich. Erst ab der nächsten Warnstufe würde dieser Fall eintreten.

Für Verbraucher bedeutet es bereits jetzt, dass sich auf weiter steigende Gaspreise eingestellt werden muss. Durch die Reduzierung der russischen Gaslieferungen fehlt ein Teil zur Versorgung. Versorgungsunternehmen, die bisher russisches Gas kauften, müssen nun auf dem Weltmarkt einkaufen. Das knappe Gut Gas wird dadurch teurer.

Ruf nach weiteren Entlastungspaketen

Für Menschen mit niedrigem Einkommen bedeuten die steigenden Preise eine zusätzliche Belastung. Der Ruf nach weiteren Entlastungspaketen wird daher immer lauter. Im Raum steht eine Anhebung der Hartz-IV Regelsätze an die gestiegenen Lebenshaltungskosten. Wirtschaftsminister Habeck sicherte bei der Pressekonferenz, sowohl Privathaushalten als auch Unternehmen, die sich die gestiegenen Preise nicht leisten können, die Unterstützung des Bunds zu. Für Unternehmen könnte eine solche Unterstützung mit Steuererleichterungen einhergehen. Konkrete Aussagen vermied Habeck jedoch.

Sparen für den Winter

Um die Versorgung im Winter zu gewährleisten, soll bereits jetzt Gas eingespart werden. Die aktuell hohen Außentemperaturen machen ein Heizen der Häuser und Gebäude zwar nicht erforderlich, aber auch Wasser wird in vielen Haushalten mit Gas erwärmt. Das Ersetzen eines Vollbades durch eine Dusche, multipliziert mit 40 Millionen Haushalten mit Gasheizung, könnte bereits einen positiven Effekt ausüben, beschrieb es Habeck während der Pressekonferenz.

Auch die optimale Einstellung der Gas-Heizung kann den Gasverbrauch um bis zu 15 Prozent senken. Privathaushalte sollten daher noch vor dem Winter ihre Heizung kontrollieren und gegebenenfalls neu einstellen lassen.

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