Kriebelmücke (Foto: imago/blickwinkel)

Besonderer Plagegeist: die Kriebelmücke

  20.08.2020 | 12:57 Uhr

Stechmücken haben jetzt Hochsaison. Dieses Jahr besonders angriffslustig: die Kriebelmücke. Die sticht nicht wie die Schnake, sie beißt! Und dieser Biss kann unter Umständen lebensbedrohlich werden.

Neben der Schnake ist es vor allem die Kriebelmücke, die uns ans Blut will. Sie ist nur so groß wie der Kopf einer Stecknadel, aber ihr Biss kann unangenehm bis lebensbedrohlich sein. Diese Mücke sticht nicht, sie beißt. Und ihr Biss kann eine starke Schwellung und im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung verursachen. Die Kriebelmücke wird auch Poolsauger genannt, weil sie das Blut aus der Wunde, die sie mit ihrem Biss verursacht hat, trinkt.

Ulrike Zimmer aus Alzey hat ihre Erfahrungen mit der Kriebelmücke gemacht. „Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen“, sagt sie. „Da hat es auf einmal am Arm gebrannt. Ich habe mir weiter nichts dabei gedacht. Am nächsten Tag dachte ich: Oh Gott, was ist das denn? Der Arm war richtig dick. Ich bin direkt zum Arzt, und der hat gesagt, dass das ein Kriebelmückenbiss ist.“ Das habe sich dann eine ganze Woche hingezogen.

In der Nähe von Gewässern

Kriebelmücken halten sich gerne in der Nähe von Gewässern auf, legen dort ihre Eier ab. Wenn es bei uns so heiß ist wie in letzter Zeit, dann vermehren sich die Kriebelmücken in rasantem Tempo. Der Biologe Walter Deschle hat unseren Kollegen vom SWR einmal erklärt, was die Kriebelmücke von Schnaken unterscheidet: „Die Schnake hat einen sehr feinen Stechrüssel, sticht direkt rein und lässt das Blut in den Darm pumpen. Die Kriebelmücke macht eine große Wunde auf, hat Sägen an ihrem Mundwerk, Säge- und Spreizwerkzeuge, sodass das Blut zusammenläuft, und dieser Blutstropfen, der dann in der Wunde erscheint, den saugt sie auf.“

Nur fünf Arten attackieren Menschen

Nur fünf der 50 Arten der Kriebelmücke, die seit langer Zeit bei uns heimisch ist, attackieren Menschen. Der Hautarzt Dr. Wolfgang Klee sagt, ihr Biss sei deshalb so gefährlich, weil bestimmte Giftstoffe in die Wunde eindringen. „Das führt zu einer massiven Schwellung und Reizung. Im Extremfall werden Bakterien in die Wunde mit eindringen, und das kann zu einer Blutvergiftung führen.“ Er rät dazu, die Wunde direkt nach dem Biss mit kaltem Wasser und feuchten Umschlägen zu kühlen. Falls nichts anderes zur Hand ist, solle man Spucke direkt auf die Bissstelle auftragen. „Das desinfiziert und kühlt auch.“ Wenn es nach einem Tag nicht besser wird, sollte man unbedingt zum Arzt gehen.


Auch Thema auf SR 1 am 20.08.2020 in der Sendung 'Dein Vormittag im Saarland'.

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