Eine Tram-Haltestelle im Luxemburger Bankenviertel Kirchberg  (Foto: dpa / picture alliance / Harald Tittel)

In Luxemburg ist der ÖPNV jetzt kostenlos

  01.03.2020 | 06:00 Uhr

Ein kleines Land geht weltweit allen voran und führt als erstes Land einen kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr ein: In Luxemburgs Bussen und Bahnen braucht man ab sofort keine Fahrscheine mehr. Und für die Pendler werden die Fahrscheine zumindest billiger. Damit soll ein Verkehrskollaps verhindert werden.

In Luxemburg muss man ab sofort für alle öffentlichen Verkehrsmittel - Busse, Bahnen und Tram - nichts mehr zahlen. Nur die 1. Klasse in der Bahn bleibt auch künftig kostenpflichtig. Luxemburg ist damit das erste Land der Welt, das den Nahverkehr kostenlos macht. Das läßt sich das Großherzogtum, eine der reichsten Regionen Europas, jährlich 41 Millionen Euro kosten.

Hintergrund ist der drohende Verkehrsinfarktim Land. Luxemburg gehört zu den vier Ländern der Welt mit der höchsten Autodichte pro Einwohner. Und nicht nur die Luxemburger stehen ständig im Stau. Zehntausende Arbeitskräfte aus Frankreich, Belgien und Deutschland kommen täglich zusätzlich ins Land.

Der kostenlose ÖPNV soll viele Autofahrer zum Umsteigen bewegen, um die Straßen im Großherzogtum zu entlasten. Und nicht nur das: Er soll auch den Pendlern das Leben leichter machen. Die müssen nämlich jetzt nur noch ein Ticket für die Strecke im Saarland bis zur Grenze bezahlen. Ihre Fahrtkosten zum Luxemburger Arbeitsplatz werden dadurch deutlich geringer.

Darüber hinaus wurde ein umfassendes Konzept zur Verkehrswende entwickelt. Auch in Züge soll kräftig investiert werden, in ausgebaute Straßen, neue Tramstrecken und Radschnellwege sowie Park-and Ride-Plätze. Das alles mit dem Ziel, alle möglichen Verkehrsmittel intelligent zu verknüpfen und zu nutzen.


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