Gemüse-Ernte (Foto: Pixabay/jf-gabnor)

Gartentipps für Anfänger

  11.04.2024 | 13:39 Uhr

Selber gärtnern liegt voll im Trend. Immer mehr Hobbygärtner entdecken ihre Leidenschaft fürs Säen, Pflanzen, Hegen, Pflegen und Ernten. Hier ein paar Tipps, die man beachten sollte.

Selber gärtnern liegt voll im Trend. Immer mehr Hobbygärtner entdecken ihre Leidenschaft fürs Säen, Pflanzen, Hegen, Pflegen und Ernten. Andreas Altmeyer vom Samenfachgeschäft Breininger in Lisdorf hat daher ein paar Tipps für uns.

Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika brauchen relativ viel Platz. Ein Hochbeet ist dafür weniger geeignet. Man kann sie aber schön in Kübel pflanzen.

Was nicht passt

Pflanzen aus derselben Familie sollte man nicht nebeneinander setzen - weil sie sich nicht vertragen. Sie nehmen sich untereinander die Nährstoffe weg, ziehen gegenseitig Ungeziefer an und stecken sich mit Krankheiten an.

Also keine Nachtschattengewächse zum Beispiel wie Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Auberginen zusammen in ein Beet pflanzen. Auch nicht mit anderen Pflanzen dazwischen. Stattdessen jede Sorte so weit wie möglich auseinander und am besten in ein eigenes Beet setzen.

Auch Schnittlauch und Petersilie vertragen sich nicht. Petersilie ist einfach viel anspruchsvoller, braucht mehr Nährstoffe als Schnittlauch, und die unterirdischen Absonderungen kosten die Petersilie meist viel Kraft, sodass sie deswegen oft eingeht.

Tomatenstöcke im Garten (Foto: Pixabay/VIVIANE6276)

Was passt

Zu Nachtschattengewächsen passen Pflanzen, die auch weniger Nährstoffe brauchen wie Salat, Pflücksalate, Radieschen.

Zu Tomaten und Gurken kann man auch gut Basilikum setzen; denn Ungeziefer mag dessen Duftstoffe nicht. So hält er die weiße Fliege ab und den Mehltau.

Erdbeepflanze mit Früchten (Foto: Pixabay/Elsemargriet)

Erdbeeren pflanzt man gerne zusammen mit Knoblauch, weil der durch seinen Geruch Ungeziefer abhält und die Erdbeeren auch gegen Pilz stärkt.

Auch Tagetes, Ringelblumen oder Lavendel zwischen anderen Pflanzen halten durch ihren Duft Ungeziefer wie verschiedene Blattläuse ab oder auch Schnecken. Bohnenkraut pflanzt man gerne zu Bohnen, weil dessen Duft die schwarze Bohnenlaus fern hält.

Mediterane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano kann man gut zusammen anpflanzen, weil die auch die Wärme brauchen, weniger Ansprüche an die Erde stellen und an Wasser.

Pflanzzeitpunkt

Radieschen kann man ab März bedenkenlos im Freiland aussähen, Pflücksalate auch. Basilikum oder Tomaten muss man drinnen ziehen; sie keimen bei 20 Grad.

Fruchtfolge

Im Allgemeinen soll man das Gemüse in seinem Garten jedes Jahr an einer anderen Stelle anpflanzen, weil die Pflanzen dem Boden ja Nährstoffe entziehen. Daher sollte man mit Starkzehrern beginnen, also Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf wie Tomaten, Paprika, Gurke, Kürbis. Im Folgejahr sollte man dann an dieser Stelle Schwachzehrer anpflanzen und im Jahr darauf, Pflanzen mit mittlerem Nährstoffbedarf.

Im Idealfall hat man vier Beete, wobei das vierte sich mit Grün-Dung erholen kann, zum Beispiel mit einer Phacelia-Pflanze, die sich ihre Nährstoffe aus der Luft holt und an den Boden abgibt.

Für Hobbygärtner mit wenig Platz ist es allerdings schwer, diese Fruchtfolge einzuhalten. Frische Erde jedes Jahr tut es dann auch.

Gemüsegarten (Foto: Pixabay/juliacasado1)

Gute Erde

Bei der Pflanzerde sollte man auf Qualität achten. Die ist bei Billigmarken nicht unbedingt gegeben. Eine gute Erde sollte locker, sein, durchlässig und sehr fein strukturiert. Sie kann auch ganz leicht gedüngt sein, meist mit Naturdünger. In solche Erde kann man bedenkenlos alles säen und pflanzen. Bei Starkzehrern sollte man dann aber auch noch nachdüngen.

Düngen

Bei einem älteren Boden kann man etwa eine Woche nach der Pflanzung Dünger dazu geben. Bei Salat genügt das einmal. Bei anspruchsvolleren Pflanzen wie Tomaten oder Gurken kann man jede Woche etwas Flüssigdünger zugeben oder etwas Granulat alle zwei bis drei Wochen.

Als natürlicher Dünger eignen sich zum Beispiel Brennnesseljauche oder Ackerschachtelhalm-Extrakt. Die Brennnesseln kann man auch klein gehackt in den Boden mit einarbeiten, das stärkt die Pflanzen auch gegen Krankheiten und Ungeziefer. Wer Hühner hält, hat mit dem Hühnermist einen optimalen Dünger. Auch Kaffeesatz ist gut. Alter, abgelagerter Kompost ist ebenfalls als Dünger geeignet. Dazu sollte man ihn am besten zwei Jahre lang verrotten lassen; aber auch schon nach einem Jahr bringt er als Dünger seine Wirkung.


Auch Thema auf SR 1 am 12.04.2021 in der Sendung 'SR 1 - Morningshow'.

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