Alex von Mallorca (Foto: Privat)

Coronakrise auf Mallorca

  09.04.2020 | 20:10 Uhr

Auch die Menschen auf Mallorca sind durch die Maßnahmen im Kampf gegen Corona stark eingeschränkt. Darunter auch der saarländische Auswanderer Andreas Jeske aka Alex Mallorca. Er berichtet, was die Ausgangssperre für ihn bedeutet und wie er die Situation auf Mallorca wahrnimmt.

Seit einigen Jahren lebt Andreas Jeske nun schon auf Mallorca. Zuvor war der 40-Jährige aus Saarlouis lange Jahre selbständig, bis er dem Ruf der Insel nicht mehr widerstehen konnte. "Irgendwann hab' ich gedacht, es wird mal Zeit, was zu ändern im Leben, und wenn ich das jetzt nicht mache, dann mache ich das nie. Und dann hab' ich meine Sachen genommen und bin ausgewandert."

Normalerweise arbeitet Andreas auf Mallorca als freischaffender Künstler und Photograph. Im Rahmen seiner Erkundungstouren auf der Suche nach den schönsten Orten der Insel entstand die Idee, diese Orte auch Touristen zu zeigen. Diese Touren kamen so gut an, dass er sich irgendwann vor Anfragen nicht mehr retten konnte.

Leben vom Tourismus

Wie viele andere Bewohner Mallorcas ist Andreas Jeske finanziell vom Tourismus abhängig. Auf Mallorca gibt es derzeit jedoch eine Ausgangssperre. Anders als bei uns dürfen die Menschen dort das Haus nur noch mit Ausnahmegenehmigungen oder einmal die Woche zum Einkauf verlassen. Öffentliches Leben gibt es nicht mehr, ganz zu schweigen von Touristen.

"Es ist bei mir wie bei vielen andern Kollegen komplett eingebrochen. Normalerweise haben wir 150.000 bis 180.000 Passagiere am Flughafen, gestern waren es 150." Geld verdient Alex momentan keines. Man müsse sich auf die Kreativität verlassen und im Internet gucken, ob man den ein oder anderen Euro dazu verdienen kann, sagt Jeske. Und natürlich auf Rücklagen zurückgreifen, bis dies eben irgendwann nicht mehr funktioniert.

Sommerurlaub auf Mallorca?

Viele Urlauber hatten ihren Sommer schon fest auf Mallorca verplant. Ob und wie das klappt, steht noch nicht fest. Die Ausgangssperre wurde vorerst bis zum 26. April verlängert. Im Mai sind zwar die ersten Flüge nach Mallorca vorgesehen und auch einige wenige Hotels sollen mit 50 Prozent Auslastung öffnen, doch mit Sicherheit lässt sich das nicht sagen.

Deshalb ist die Stimmung auf Mallorca sehr angespannt. "Wer fliegt in Urlaub, wenn man den Urlaub gar nicht so wahrnehmen kann, wie er ist? Wenn es hier eine Beschränkung gibt, da eine Beschränkung. Keiner weiß momentan so richtig, wo die Reise hingeht."


Auch Thema auf SR 1 am 09.04.2020 in der Sendung 'Hallo Saarland'.

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