Vorläufig letzter Akt im Ludwigsparkstadion

Am Samstag öffnete das Ludwigsparkstadion in Saarbrücken zum letzten Mal in seinem alten Gewand die Pforten. Der 1. FC Saarbrücken empfing zum letzten Heimspiel vor dem Umbau den TSV Steinbach. SR.de blickt auf die Highlights aus über 60 Jahren Ludwigspark zurück.

Vor 62 Jahren, genauer gesagt am 2. August 1953, rollte der Ball im krachneuen Ludwigsparkstadion zum ersten Mal. Der 1. FC Saarbrücken besiegte Rot-Weiß Essen im Eröffnungsspiel mit 3:1. Der FCS hatte damals gerade seinen 50. Geburtstag und im Jahr zuvor die deutsche Vizemeisterschaft gefeiert. Da das Saarland zwischen 1947 und 1956 ein teilsouveränes Land und seit 1950 Mitglied des Fußballweltverbandes FIFA war, brauchte nicht nur der 1. FC Saarbrücken, sondern auch die saarländische Nationalmannschaft eine Spielstätte.

Vor dem Wunder war der Ludwigspark

Acht der insgesamt 19 Länderspiele bestritt die Saar-Auswahl im Ludwigsparkstadion. Lediglich beim 7:5 gegen Frankreich B im Oktober 1955 ging die saarländische Landesauswahl als Sieger vom Platz. Das Saarland hatte auch einen kleinen Anteil am Wunder von Bern – dem ersten Weltmeistertitel der deutschen Nationalmannschaft. Am 28. März 1954 trat die Bundesrepublik Deutschland zum letzten Qualifikationsspiel im Ludwigsparkstadion gegen das Saarland an. Dank eines 3:1-Sieges qualifizierte sich die Bundesrepublik für das Endturnier in der Schweiz. Das Saarland belegte in der Dreiergruppe vor Norwegen Rang Zwei und verpasste die Teilnahme.

39.000 Zuschauer bejubeln Bayern-Sieg

1963 gehörte der 1. FC Saarbrücken zu den 16 Gründungsmitgliedern der Bundesliga. Am ersten Spieltag empfing der FCS im Ludwigsparkstadion den späteren Meister 1. FC Köln. Die Kölner gewannen die Auftaktpartie vor 30.000 Zuschauern mit 2:0. Der FCS stieg am Saisonende ab und kehrte erst 1976 auf die Bundesligabühne zurück.

Am 16. April 1977 erlebten der Ludwigspark und der 1. FC Saarbrücken ihre sportliche Sternstunde. Der FC Bayern München, damaliger Europapokalsieger der Landesmeister, kam mit den Weltmeistern Franz Beckenbauer, Gerd Müller und Sepp Maier mit 1:6 unter die Räder. Roland Stegmayer erlangte durch seine vier Treffer Heldenstatus. Rund 39.000 Zuschauer bejubelten den Kantersieg durch den Saarbrücken die Abstiegsränge verließ und am Ende der Spielzeit die Klasse hielt.

Letztes Bundesligator und Tiefpunkt

Am 29. Mai 1993 war das Ludwigsparkstadion dann letztmals Austragungsort einer Bundesligapartie. Beim 1:4 gegen den VfB Stuttgart erzielte der US-Amerikaner Eric Wynalda in der 86. Minute das bis dato letzte Bundesligator im Ludwigsparkstadion. Seither pendelte der FCS zwischen 2. Bundesliga und fünfter Liga. Die Stadionkapazität von 35.303 Zuschauer wurde seitdem nur noch selten ausgenutzt.

Rund 28.000 Zuschauern kamen am 19. August 2012 in den Park und erlebten die wohl schwärzeste Stunde. Der FC Schalke 04 kam zur Erstrundenpartie im DFB-Pokal nach Saarbrücken. Bei über 40 Grad Hitze war zu wenig Wasser im Stadion vorhanden. 80 Menschen kollabierten. Der FCS verlor das Spiel mit 0:5.

Stars im Ludwigspark - Von Mercury über Zappa bis Collins

Auch musikalisch hatte der Ludwigspark einiges zu bieten. Ob Phil Collins, Frank Zappa, die Scorpions, Herbert Grönemeyer, die Kelly Family, Wolfgang Petry oder Freddy Mercury mit seiner Band Queen – alle traten sie im Ludwigsparkstadion auf. Allerdings liegen die großen Konzerttage in der Vergangenheit.

In den letzten Jahren diente der Ludwigspark überwiegend als Spielstätte für die Fußballer. Neben den FCS Damen- und Herren-Mannschaften trug die SV Elversberg in der Saison2013/2014 ihre Heimspiele ebenfalls in Saarbrücken aus. Auch die Heimspiele der Footballer der Saarland Hurricanes finden im Ludwigspark statt.

Am Samstag den 23. Januar 2016 um 17.30 Uhr läuft im SR Fernsehen ein sportarena extra zur Geschichte des Ludwigsparkstadions.

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