Fachkräftemangel nimmt zu: Immer mehr Berufe verzeichnen Engpässe

Die Zahl der Berufe, in denen es an Fachkräften fehlt, hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Jeder sechste Beruf bundesweit gilt bereits als Engpass-Beruf. Auch im Saarland sind Fachkräfte in vielen Bereichen knapp.

Der Fachkräftemangel in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr weiter zugespitzt. Nach der Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit gab es im vergangenen Jahr 200 sogenannte Engpass-Berufe. Im Jahr zuvor waren es noch 148 und damit rund ein Viertel weniger gewesen.

Neu hinzu gekommen sind demnach Berufe im Hotel- oder Gastronomieservice, im Metallbau und Busfahrer. Besonders betroffen sind zudem auch Pflegeberufe, Berufe im medizinischen Bereich, Bau- und Handwerksberufe, die IT, Berufskraftfahrer aber auch Erzieher.

Kaum regionale Unterschiede

Regional gibt es weitgehend in denselben Berufen Engpässe wie im Bund. Dabei gilt, je höher der Wert des Indikators ausfällt, desto eher handelt es sich um einen Engpass-Beruf.

In der Pflege liegt der für das Saarland und Rheinland-Pfalz gemeinsam errechnete Indikator etwa bei 2,8 – und damit genauso hoch wie im Bund. Nur in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen ist die Situation mit einem Indikatorwert von 3,0 noch angespannter.

Auch im Bereich der Mechatronik und Automatisierungstechnik fehlt es an Fachkräften. Bundesweit besonders betroffen sind dabei das Saarland und Rheinland-Pfalz sowie Nordrhein-Westfalen mit einem Indikator von 2,5. Der Bundesschnitt liegt aber nur knapp darunter mit 2,3.

Ein weiteres Problem: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit passen Stellenangebot und Bewerbernachfrage derzeit nicht zusammen. So würden arbeitslose Fachkräfte selten eine Beschäftigung in einem Engpass-Beruf suchen. Das sei nur bei 26 Prozent der Fall.

1200 Berufe untersucht

Die Bundesagentur für Arbeit hat für die Fachkräfteengpassanalyse 1200 Berufsfelder untersucht und mit insgesamt 14 Indikatoren bewertet. Besonders entscheidend sind dabei die sechs Engpassindikatoren, zu denen unter anderem die Besetzungsdauer gemeldeter Stellen oder auch die berufsspezifische Arbeitslosenquote gehören. Deutet die Mehrheit dieser Indikatoren auf einen Engpass hin, wird er als Engpass-Beruf bezeichnet.

In der Gesamtbewertung ergeben sich dabei Werte bis zu einem Indikator von 3,0. Ab 2,0 gilt ein Beruf als Engpass-Beruf. Zwischen 2,0 und 1,5 als Beruf im Beobachtungsbereich. Das heißt dieser Beruf könnte sich künftig zu einem Engpass-Beruf entwickeln. Unter 1,5 Punkten gilt ein Beruf nicht als Engpassberuf.

Mehr zum Thema

Weitere Themen im Saarland

WOLLEN SIE SR.DE WIRKLICH VERLASSEN?

Viele Soziale Netzwerke wie Facebook oder Youtube erfüllen nicht die hohen Datenschutz-Standards des SR. Deshalb sollten Sie bei diesen Anbietern besonders auf Ihre persönlichen Daten achten.

Unser Tipp: Nur das posten und angeben, was Sie theoretisch jedem Internetnutzer zeigen würden. Außerdem sollten Sie die voreingestellten Datenschutzeinstellungen der jeweiligen Anbieter überprüfen.

WOLLEN SIE SR.DE WIRKLICH VERLASSEN?

Viele Soziale Netzwerke wie Facebook oder Youtube erfüllen nicht die hohen Datenschutz-Standards des SR. Deshalb sollten Sie bei diesen Anbietern besonders auf Ihre persönlichen Daten achten.

Unser Tipp: Nur das posten und angeben, was Sie theoretisch jedem Internetnutzer zeigen würden. Außerdem sollten Sie die voreingestellten Datenschutzeinstellungen der jeweiligen Anbieter überprüfen.