Busfahrer streikten in vielen Teilen des Saarlandes

In weiten Teilen des Saarlandes standen die Linienbusse am Freitag ganztägig still. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Busfahrer der kommunalen Betriebe zum Streik aufgerufen.

Kaum war der Streik bei der Deutschen Bahn vorbei, folgte schon der nächste: Wegen stockender Tarifverhandlungen wurde am Freitag bundesweit der ÖPNV bestreikt. Im Saarland war der Busverkehr in Neunkirchen, Völklingen, Saarlouis und Saarbrücken betroffen. Dort fuhren ganztägig kaum Busse.

Situation in den Landkreisen

Laut Saarbahn fuhren im Regionalverband weniger als zehn Prozent der Busse. Nur vereinzelt waren private Subunternehmer unterwegs. Die Saarbahn selbst war nicht vom Streik betroffen.

Ähnlich sah es auch im Kreis Saarlouis aus. Auch dort waren nur einzelne Busse von Privatunternehmen unterwegs. Im Landkreis Neunkirchen hingegen ging nichts im Busverkehr. Nach Angaben der Verkehrsbetriebe standen dort alle Busse still.

Nicht betroffen war hingegen das private Busunternehmen Saar-Mobil, das mehrere Linien im Landkreis St. Wendel, im Saarpfalz-Kreis und im Regionalverband Saarbrücken betreibt.

Im Saarpfalz-Kreis fuhren deshalb nach Angaben des Kreises die meisten Busse, weil dort vor allem private Unternehmen unterwegs sind. Lediglich bei Bussen von Saarbahn und NVG, die in den Kreis einpendeln, kam es zu Einschränkungen.

700 Busfahrer aus dem Saarland bei Kundgebung

Laut der Gewerkschaft Verdi waren auf der zentralen Kundgebung in Mainz etwa 700 Busfahrer aus dem Saarland dabei. Verdi fordert für die Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen, mehr Lohn und im Saarland auch mehr Urlaubsgeld.

Tarifverhandlungen stocken

Hintergrund des Streiks sind die stockenden Tarifverhandlungen mit den kommunalen Busunternehmen. „Wir haben einen dramatischen Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV und einen unglaublichen Druck auf die Beschäftigten“, sagte Verdi-Vize-Chefin Christine Behle der Deutschen Presse-Agentur. Für die Arbeitgeber kam der Streik überraschend.

Was Verdi fordert

Verdi fordert für die Beschäftigten eine Neustrukturierung der Entgelte und eine Anhebung um durchschnittlich 500 Euro im Monat. Auszubildende sollen 200 Euro mehr und zusätzlich den Pkw-Führerschein bezahlt bekommen.

Nach Haustarifvertrag Beschäftigte sollen wählen können, welcher Manteltarifvertrag für sie gelten soll. Für alle Beschäftigten und Azubis soll es die Hälfte eines Bruttomonatslohns als Urlaubsgeld geben.

Die weiteren Forderungen:

  • Maximaler Pausenabzug von 30 Minuten je Schicht
  • Zulage für geteilte Dienste auf 25 Euro erhöhen
  • Zuschlag für Samstagsarbeit von 30 Prozent
  • Krankengeldzuschlag analog zum Bundesmanteltarifvertrag für Gemeindearbeiter
  • Nachtzulage von 50 Prozent zwischen 20.00 und 6.00 Uhr.
  • 100 Euro Schichtzulage für alle
  • 25 Prozent Mehrarbeitszuschlag für alle ab der ersten Minute
  • 100 Euro Vergütung für Leistung an Ruhetagen

Kundgebung in Mainz

„Nach mehreren Verhandlungen, die schon im Oktober 2023 begonnen haben, sind wir in den zentralen Punkten noch weit auseinander“, sagte der Verdi-Verhandlungsführer für das Saarland, Christian Umlauf. Angesichts des demografischen Wandels und der Wünsche nach einem Ausbau des ÖPNV brauche es außerdem in den nächsten zehn Jahren zwischen 1500 und 2000 neue Beschäftigte.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 29.01.2024 berichtet.

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