Streiks im Saar-Einzelhandel kurz vor Ostern

Der Tarifkonflikt im Einzelhandel dauert an. Verdi hatte die Beschäftigten von Ikea, Primark und Kaufland im Saarland deshalb für Gründonnerstag zum Streik aufgerufen. Mehrere Beschäftigte waren dem Aufruf gefolgt.

Der Tarifkonflikt zwischen den Handelsverbänden des Einzel- und Versandhandels (HDE) sowie des Groß- und Außenhandels auf der einen und der Gewerkschaft Verdi auf der anderen Seite geht weiter. Eine Einigung ist nicht in Sicht.

Verdi hatte deshalb für Gründonnerstag in ausgesuchten Betrieben zum Streik aufgerufen – auch im Saarland. Hier sollte beim Möbelriesen Ikea in Saarlouis, beim Textildiscounter Primark in Saarbrücken sowie beim Lebensmitteldiscounter Kaufland in Schmelz, St. Ingbert, Neunkirchen, Dillingen und Homburg gestreikt werden.

Kundgebung in Mainz

Mehrere Beschäftigte aus dem Saarland waren dem Aufruf gefolgt, einige von ihnen haben auch an einer Kundgebung in Mainz teilgenommen, wo insgesamt rund 1300 Beschäftigte aus dem Handel zusammengekommen sind. Allerdings hatte dies nach Gewerkschaftsangaben für die Kundinnen und Kunden kaum spürbare Auswirkungen.

Ob der Warnstreik nach Ostern auch im Saarland weitergeführt wird, sei noch nicht entschieden. Das liegt auch am geringen Organisationsgrad der Gewerkschaft. Im Saarland arbeiten 43.000 Beschäftigte im Handel. Nur 50 davon nahmen an der Demo in Mainz teil. An den Verhandlungstisch kann Verdi die Arbeitgeber so kaum zwingen.

2,50 Euro mehr pro Stunde gefordert

Verdi fordert für den Einzelhandel eine Erhöhung aller Einkommen um 2,50 Euro pro Stunde, was beispielsweise bei Verkäufern einem Plus von etwa 14 Prozent entspricht. Auszubildende sollen je Ausbildungsjahr 250 Euro mehr bekommen.

Im Großhandel will die Gewerkschaft ein Einkommensplus von 425 Euro erreichen, für Auszubildende pro Jahr 250 Euro. Die Tarifverträge sollen über zwölf Monate laufen und für allgemeinverbindlich erklärt werden.

Die Arbeitgeberverbände hatten nach Verdi-Angaben zum 1. Oktober 2023 eine Erhöhung von 5,3 Prozent im Einzelhandel und 5,1 Prozent im Großhandel ausgerufen. Ab dem 1. Mai dieses Jahres soll es im Einzelhandel weitere 4,7 Prozent, im Großhandel fünf Prozent geben.

Heftige Kritik an Arbeitgebern

Für die Verdi-Verhandlungsführerin Monika Di Silvestre ist das nicht genug. „Wegen der hohen Preissteigerungen in allen Lebensbereichen reicht das immer noch nicht für existenzsichernde Einkommen aus. Die Beschäftigten im Handel können sich derzeit für monatlich 160 Euro weniger leisten als zu Beginn im Jahr 2022.“

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 28.03.2024 berichtet.

Tarifkonflikt im Einzelhandel

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