Der Zoo der Landeshauptstadt will seine drei Schimpansen zur Modernisierung der Anlage abgeben und hat seinen Werksausschuss bereits entsprechend informiert. Auch die Gehege der Gorillas sollen neu gestaltet werden.
"In diesem Zuge müssen wir leider darüber nachdenken, dass wir solch eine Modernisierung nicht mit zwei Arten von Menschenaffen in der aktiven Haltung hinbekommen", so Jakob Kolleck, seit Anfang April Zoodirektor im Saarbrücker Zoo. "Aus diesen Grund ist die Entscheidung gefallen, dass wir die Schimpansen zeitweise weggeben wollen."
50 Jahre altes Gehege muss weichen
Es stehen aufwendige Umbauarbeiten an und in Sachen Ausweichmöglichkeiten sieht es schwierig aus. Die Außenanlage der Gorillas wurde 2013 erst erneuert. Ohne Einzäunung ist sie für die Schimpansenhaltung ungeeignet, denn die kletterbegeisterten Tiere könnten entweichen.
Innen noch mit Fliesen ausgebaut, um die Hygiene zu verbessern, sei die Anlage aus den 70ern in die Jahre gekommen. Haltungsstandards hätten sich verändert. Die Tiermedizin hat sich laut Zoo weiterentwickelt. So könne man die Tiere heutzutage problemlos auf Naturboden halten. Das soll das natürliche Habitat der Menschenaffen besser nachbilden.
Schimpansen-Damen sollen Nachwuchs bringen
Über das Europäische Zuchtprogramm sollen die Schimpansen an einen anderen Zoo vermittelt werden.
"Das kann europaweit sein", so Kolleck. "Das Zuchtbuch legt natürlich primär erstmal wert darauf, dass es genetisch funktioniert und die Population stabil bleibt. So werden die drei weiblichen Tiere, die wir haben, sinnvoll in das Zuchtgeschehen eingebunden."
Wann und wie lange die Schimpansen den Saarbrücker Zoo verlassen, ist noch offen.
Über dieses Thema berichtete auch die SR-Fernsehsendung aktueller bericht am 24.07.2023.