SHG-Klinik Merzig schließt Gynäkologie und stationäre Psychiatrie

Ende Juli hat die SHG-Klinik Merzig Insolvenz angemeldet. Am Dienstag hat sie ihren Mitarbeitern nun ein Zukunftskonzept vorgelegt. Dieses sieht vor, die Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die stationäre Psychiatrie zu schließen.

Mehr als zehn Millionen Euro Verlust macht die SHG-Klinik in Merzig dieses Jahr. In den kommenden Jahren wird sich dieses Defizit voraussichtlich weiter erhöhen. Um die Klinik nicht komplett schließen zu müssen, haben sich Sanierungsberater die einzelnen Abteilungen angeschaut.

Das Ergebnis: Die Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Psychiatrie bereiten der Klinik die größten Sorgen. Nach derzeitigem Stand können sie auch in Zukunft nicht wirtschaftlich und auf einem qualitativ hohen Niveau betrieben werden. Weiter hieß es, dass aufgrund des Fachkräftemangels langfristig die Kapazitäten fehlten, um eine sichere Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

Gynäkologie und Geburtshilfe schließt komplett

Deswegen wird dort der Rotstift angesetzt. Die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe soll ganz geschlossen werden – die stationäre Psychiatrie aufgelöst und Betten nach Völklingen verlagert werden. So soll die komplette Schließung der Klinik verhindert werden. Nach Angaben des Generalhandlungsbevollmächtigten können 80 bis 90 Prozent der Arbeitsplätze erhalten werden.

Falls der Landkreis dem Konzept Ende November zustimmt, soll es so schnell wie möglich umgesetzt werden.

SHG-Klinikum in Merzig schließt zwei Abteilungen

Kritik aus Gesundheitsministerium

Das Gesundheitsministerium kritisierte derweil, dass das Konzept der SHG ohne vorherige Abstimmung mit dem Ministerium veröffentlicht worden sei. Zudem sehe man einzelne Bausteine sehr kritisch.

"Den Frauen wurde das Recht genommen, außerklinisch zu gebären"

Der Träger sei jetzt aufgefordert, alternative Planungen vorzulegen. Verhandlungen hierzu würden in den nächsten Tagen auf Initiative des Gesundheitsministers mit dem Träger, den Sanierern und der Landrätin geführt.

Proteste gegen Schließung

Erst Ende September hatten freiberufliche Hebammen im Landkreis Merzig-Wadern zu einer Demo in Merzig aufgerufen, nachdem sich Gerüchte von einer drohenden Schließung der Geburtshilfe an der SHG-Klinik Merzig verbreitet hatten. Zu dem Protest kamen rund 300 Menschen.

Die Hebammen befürchteten eine Versorgungslücke für den gesamten Landkreis Merzig-Wadern – er wäre der erste saarländische Landkreis ohne eigene Entbindungsstation.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 17.10.2023 berichtet.

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