Schmidt-Küchen investiert Millionen in Stammsitz in Türkismühle

In Türkismühle begann vor 90 Jahren die Geschichte von Schmidt Küchen. Trotz Fertigungsrückgang investiert das Unternehmen dort seit letztem Jahr vier Millionen Euro - unter anderem in eine roboterbasierte Fertigungsstrecke.

Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen zuhause investiert. Bei Küchen- und Möbelherstellern wie der Schmidt Groupe – den meisten Saarländerinnen und Saarländern wohl immer noch durch die Schmidt-Küchen bekannt – mit ihrem Hauptsitz französischen Lièpvre sorgte das für einen Boom, der allerdings definitiv vorbei ist.

Leicht unter Vorjahresniveau

Inflation, steigende Zinsen, allgemeine Kostensteigerungen und hohe Energiepreise bremsten die Konjunktur aus. Nichtsdestotrotz ist Schmidt mit dem am Montag vorgestellten Ergebnis für 2023 zufrieden. Mit einem Produktionsumsatz von 668 Millionen Euro liege man nur 0,2 Prozent unter dem Resultat von 2022 (670 Millionen Euro).

Hier sei eine Anpassung der Umsatzzahlen erfolgt, da man vergangenes Jahr die Anteile an einem chinesischen Joint Venture an die dortigen Geschäftspartner verkauft habe, so das Unternehmen weiter. Die Markenlizenz sei erhalten geblieben.

58 neue Studios

Auch die Sparte Elektroeinbaugeräte bleibt nach Angaben von Schmidt stabil. Hier erwirtschaftete das in dritter Generation von Anne Leitzgen geleitete Familienunternehmen 1,7 Milliarden Euro.

Einen Schub gab es bei den Schmidt-Markenstudios, die in Frankreich und Belgien auch die Marke Cuisinella vertreiben. Die Zahl der Studios stieg um 58 auf nun europaweit 914, davon 30 in Deutschland. Noch nie zuvor hat Schmidt nach eigenen Angaben binnen eines Jahres so viele Filialen eröffnet. Für 2024 sind rund 40 Neueröffnungen geplant, bis 2030 will man bei 1000 sein.

Alles fing in Türkismühle an

Die Wurzeln der Schmidt Groupe liegen im Saarland. 1934 wurde das Unternehmen in Türkismühle gegründet. Dort hat die Tochtergesellschaft Schmidt-Küchen auch heute noch ihren Stammsitz. 179 Beschäftigte sind dort tätig. Mit insgesamt 8854 Mitarbeitern hat der Konzern einen neuen Rekord erreicht.

Und es soll noch weiter gehen: 190 Mitarbeiter sowie 70 Werkstudenten sollen neu eingestellt werden. Nach 50 Millionen Euro im vergangenen Jahr plant Schmidt für die nächsten drei Jahre weitere 150 Millionen Euro an Investitionen – darunter alleine 80 Millionen Euro für ein 18.000 Quadratmeter großes Wohnmöbel-Werk in Sélestat, das im ersten Quartal 2025 fertig werden soll.

Auch im Saarland Investitionen

Der Konzern hat seit 2023 rund vier Millionen Euro in sein Stammhaus investiert, mehr als die Hälfte in eine roboterbasierte Fertigungsstrecke für Schranktüren. Sie soll die Herstellungskapazität erhöhen. Statt 1000 sollen 2000 Schränke pro Tag produziert werden.

Auch sollen Roboter die Beschäftigten bei schweren Tätigkeiten entlasten. Die Zahl der Arbeitsplätze soll konstant gehalten werden.

Auszeichnung für sozial- und umweltverträgliches Arbeiten

„Wir haben gesehen, dass in einem umkämpften Markt unsere Diversifizierungsstrategie Früchte trägt“, so Wolfgang Thorwart, Geschäftsführer von Schmidt-Küchen. „Das Angebot weit über die Küche hinaus versetzte uns in die Lage, trotz der Krise unseren Umsatz nahezu zu halten. Diesen Weg werden wir kontinuierlich weitergehen.“

Eine Umweltauszeichnung gab es im vergangenen November: Die Schmidt Groupe erhielt die B Corp-Zertifizierung. Damit werden Unternehmen für sozial- und umweltverträgliches Arbeiten ausgezeichnet.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 05.04.2024 im SR Fernsehen berichtet.

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