Saar-Bildungsministerium plant keine Genderverordnung

Seit Montag gilt in Bayern das Verbot der Gendersprache in Schulen, Hochschulen und Behörden. Lehrer kritisieren das, Universitäten verweisen auf die Forschungsfreiheit. Im Saarland gibt es bisher kein solches Verbot - ganz im Gegenteil.

Das Bildungsministerium plant vorerst keine Genderverordnung für Schulen. Das hat das Ministerium auf SR-Anfrage mitgeteilt. Aus der Schüler- und Lehrerschaft erhalte man Rückmeldungen, dass eine geschlechtersensible Sprache erwünscht sei, sagte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot. Deshalb wolle man sie fördern, so die SPD-Politikerin.

„Wir nutzen die geschlechtergerechte Sprache in Briefen an die Schulgemeinschaften oder auch in unseren Presseerklärungen. Das tun wir, weil wir davon überzeugt sind, dass Sprache auch dazu beiträgt, die Gesellschaft zu unterstützen und den Respekt auszudrücken, ohne dass wir daraus ein Gebot machen oder eine Empfehlung beziehungsweise eine Verpflichtung daraus ableiten“, so Streichert-Clivot. Jeder solle es freiwillig so halten.

Die Bildungsgewerkschaft GEW Saar steht hinter dieser Position, gendern müsse freiwillig sein. Auch die Vertretung der saarländischen Gymnasiallehrer, der Philologenverband Saar, spricht sich gegen Verbote aus. Die Genderdiskussion gehe an der Lebensrealität von Lehrern und Schülern vorbei.

Genderverbot in Bayern

In Bayern ist am Montag das Genderverbot in Kraft getreten. In Schulen, Hochschulen und Behörden im Freistaat ist die Verwendung geschlechtersensibler Gendersprache von nun an ausdrücklich verboten.

„Mehrgeschlechtliche Schreibweisen durch Wortbinnenzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt, Gender-Gap oder Mediopunkt sind unzulässig“, heißt es jetzt in der Allgemeinen Geschäftsordnung (AGO) für die Behörden des Freistaates Bayern.

Über dieses Thema hat auch aktuell am 05.04.2024 im SR Fernsehen berichtet.

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