Entscheider tauchen in Leben anderer ein

Tafel, Anker-Zentrum, Wärmestube: Mit einem Perspektivwechsel wollen Caritas und Bistum Trier Entscheidungsträger für die Bedürfnisse und Belange von Menschen sensibilisieren, die in einer anderen Lebenswirklichkeit leben als sie selbst. Sechs Vereine und Einrichtungen bieten den Teilnehmern des Programms jeweils einen Tag zum Eintauchen an.

„Beurteile nie einen anderen Menschen, bevor Du nicht eine Meile in seinen Mokassins gelaufen bist.“ So – oder so ähnlich, je nach Quelle und Übersetzung – lautet eine alte indianische Weisheit, deren Verfasser allerdings unbekannt ist. Genau nach dieser Weisheit aber ist das Programm „Lebenswirklichkeiten“ ausgerichtet, das die Caritas und das Bistum Trier diesmal im Saarland umsetzen wollen. Partner ist der Bonner Verein Exposure- und Dialogprogramme.

Sechs Einrichtungen sind dabei

Begegnungen mit Menschen, die eine andere Lebenswirklichkeit haben, die eigene Perspektive zu ändern – das ist der Kern des Programms. In mehreren Begegnungsräumen können die Teilnehmer Kontakt aufnehmen. „Lebenswirklichkeiten“ richtet sich allerdings nicht direkt an die allgemeine Öffentlichkeit, sondern an Multiplikatoren – Verantwortungsträger und Entscheider also in Unternehmen, Politik und Gesellschaft, die für die Belange und Bedürfnisse der Menschen sensibilisiert werden sollen.

Sechs Vereine und Einrichtungen bieten sogenannte Begegnungsräume an. Kernstück sind dabei die sogenannten Exposure-Tage, also jene Tage, an dem sich die Teilnehmer dieser Erfahrung aussetzen.

Teilnehmer werden eingebunden

Beim Verein Aldona etwa können die Teilnehmer die Mitarbeiterinnen bei ihrer aufsuchenden Arbeit, in Beratungsgesprächen und bei Amtsgängen begleiten. Aldona berät und betreut Migrantinnen, die Opfer sexueller Ausbeutung und Gewalt sind.

Die Saarbrücker Wärmestube bietet Kontakte zu Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die ihren Alltag teilen. Die Teilnehmer arbeiten dort unter anderem in der Zubereitung und Ausgabe von Essen mit. Eine ähnliche Position vermittelt auch das Bruder-Konrad-Haus der Caritas, eine Einrichtung der Wohnungslosenhilfe.

Bis 3. November

In der Landesaufnahmestelle in Lebach, dem Anker-Zentrum, begleiten die Teilnehmer neu angekommene Menschen und können als Gast an ihrem Leben teilhaben. In der Erwerbslosen-Selbsthilfe Püttlingen bieten sich Gespräche mit Langzeitarbeitslosen an, die an Umschulungs- und Bildungsmaßnahmen teilnehmen, und bei der Dillinger Tafel helfen die Teilnehmer des Programms bei der Lebensmittelausgabe.

Nach einer Auftaktveranstaltung im Landtag am 18. Juli startet das eigentliche Programm am 11. September. Die letzten Exposure-Tage sind für den 3. November vorgesehen, am 24. November soll es dann noch einmal eine Abschlussveranstaltung auf dem Theaterschiff Maria-Helena in Saarbrücken geben.

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